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Europäische Konsumwerte

Fast täglich schwächelt der EuroStoxx: Hightechs, Finanztitel oder Versicherer führen beständig die Verliererlisten an. Die Konsumwerte Eurolands konnten sich indes bislang beachtlich behaupten - Unilever BestFoods, Nestlé, Danone und L’Oreal zählen zu den stabilisierenden Aktien des Indix. wissen.de beleuchtet die Hersteller von Weltmarken wie Lipton, Evian, Schöller oder El’Vital in Unternehmensporträts nachfolgend näher!

Nils Jacobsen

Unilever Bestfoods

Am Anfang war die Margarine: Bereits 1871 erwarb die niederländische Familie Jurgens das Know-how zur Herstellung der "Margarine Mouriès", der ersten Sparbutter aus gereinigtem Rindertalg und Milch, die zwei Jahre zuvor von Mège Mouriès erfunden und patentiert wurde. Siebzehn Jahre später gründeten die Butterhändler Jurgens und Van den Bergh die ersten Margarinefabriken auf deutschem Boden - ein Weltkonzern war geboren.

Auch heute, mehr als hundert Jahre später, steht die Margarine noch immer im Zentrum von Unilevers Produktportfolio: Lätta, die Halbfettmargarine ist dank des pfiffigen Werbespots („Du Schuft!“) ebenso wenig aus unserem Kopf wie aus unserem Kühlschrank wegzudenken! Diese starke Präsenz gilt ebenso bei so eingeführten Marken wie Lipton, Knorr, Becel, Rama, Langnese, Iglo, Dove, Domestos, Axe oder gar Calvin Klein Cosmetics.

Die breite Produktpalette beweist: Unilever ist ein Global Player, der weit umfassend die Bereiche Ernährung, Körperpflege, Parfum, Kosmetik sowie Wasch- und Reinigungsmittel bedient. Mit insgesamt über 245.000 Mitarbeitern ist der niederländisch-britische Konzern in 88 Ländern der Welt vertreten; nach der Übernahme von BestFoods (2000) zählt auch London nach Rotterdam zum Konzernhauptsitz. Bis 2004 will Unilever sein Produktportfolio, das ursprünglich aus über 1.600 Marken bestand, nachhaltig straffen; das Angebot soll in nur noch 400 Kernmarken gebündelt werden.

Ebenso will der Konzern seine schon starken Gewinnmargen weiter optimieren - auf 16 Prozent pro Jahr. Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte Unilever BestFoods bei einem Umsatz von rund 51Milliarden Euro einen Gewinn nach Steuern und Abschreibungen von rund 550 Millionen Euro einfahren. Die Aktie hat sich trotz kurzfristiger Turbulenzen Ende Juli im derzeit so schwierigen Börsenumfeld gut gehalten und notiert derzeit bei rund 60 Euro - nur rund 20 Prozent vom 1998er Allzeithoch entfernt. Auf dem aktuellen Niveau ist Europas führender Konsumgüterhersteller mit rund 135 Milliarden Euro bewertet.

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