James Dyson, Brite und Jahrgang 47, ist einer der bekanntesten Erfinder der Welt. Er revolutionierte den Staubsauger fast einhundert Jahre nach dessen Erfindung. Durch seine patentierte Doppelzyklon-Technik löste er das Problem, dass ein Staubsauger Saugkraft verliert, weil der Schmutz die Poren im Staubbeutel verstopft. Das Zyklonprinzip nutzt den Effekt aus, dass rotierende Luft, die durch einen Trichter geschickt wird, schneller wird. Dadurch entsteht eine Saugkraft, die selbst winzigste Schmutzpartikel anzieht. Zentrifugalkraft schließlich sorgt dafür, dass der Schmutz in einem Sammelbehälter landet. Dysons Sauger wurden mehrfach ausgezeichnet und stehen in Museen rund um die Welt, unter anderem in London, San Francisco und Sydney. In Köln kann man sie im Museum für angewandte Kunst bestaunen - und natürlich im ausgesuchten Fachhandel. Außer Staubsaugern hat James Dyson auch eine Schubkarre entworfen, die auf einem Ball statt auf einem Rad rollt, einen “Sea Truck“, einen “Trolleyball“ und ein “Wheelboat“ – ein Fahrzeug mit großen breiten Rädern, das auf dem Wasser so gut fährt wie auf dem Land.
Innovation aus Frust
Wie kamen Sie auf die Idee eines Staubsauger mit Zyklontechnik?
Das war 1978. Wir produzierten zu der Zeit gerade den Ballbarrow, die Schubkarre, die auf einer Art Gummiball läuft. Im Lackierraum musste die Luft regelmäßig von feinen Farbpartikeln gereinigt werden. Dazu gab es eine Absauganlage, mit einem Gebläse und einem großen Stoffsack als Filter, der jede Stunde verstopfte, weil er voll war. Er verlor seine Saugkraft und musste deshalb ausgetauscht werden. Das unterbrach regelmäßig unsere Arbeit.
Frust als Antrieb für eine Verbesserung?
Ja, das wurmte mich. Abhilfe konnte nur ein großer industrieller Zyklon-Absaugturm bringen, der auf dem Prinzip der Zentrifugal-Kraft basiert. Der kostete aber 75.000 Pfund. Die Sägemühle in der Nähe meiner Firma hatte einen und so schnüffelte ich dort ein bisschen rum, machte ein paar Skizzen und entschloss mich, selber einen zu bauen. Am Ende hatte ich meine eigene Absauganlage. Dann fiel mir ein, dass ich damit auch das Problem bei meinem ständig verstopften Staubsauger lösen könnte. So begann ich mir Gedanken über einen Staubsauger mit Zyklontechnik zu machen.
Sie brauchten genau 5127 Prototypen bis zur endgültigen Version. Haben Sie die wirklich alle gezählt?
Das hat mit meiner Methode zu tun. Ich gehe nach einem empirischen Ansatz an ein Problem heran. Das bedeutet, das ich bei jedem Schritt immer nur eine Veränderung vornehme, die auch genau protokolliert wird. Daher kenne ich die genaue Zahl. In unserer Firma arbeiten wir immer so. Zunächst musst du verstehen, was das eigentliche Problem ist, was dahinter steckt. Dann versuchst du es mit einer neuen und besseren Technologie zu lösen. Erst wenn du das Problem beseitigt hast, widmest Du dich dem nächsten.