Einfühlungsvermögen ist wichtig
Aufgaben und Tätigkeiten
Der Lehrer an Sonderschulen unterrichtet Kinder mit Behinderungen oder Lernschwierigkeiten. Dabei ist er auf zwei Fachrichtungen (Gehörlosen- und Körperbehindertenpädagogik) spezialisiert. Er kennt die jeweiligen fachspezifischen Methoden der Sonder- und Schulpädagogik und wendet diese im Unterricht an. Im Unterschied zu anderen Lehramtsabschlüssen beinhaltet der sonderpädagogische Abschluss auch die fachliche Kompetenz, Behinderte so zu fördern, dass sie später einmal in außerschulischen beruflichen Stätten, z.B. Behindertenwerkstätten, Rehabilitationseinrichtungen oder Horten leben und arbeiten können. Dazu muss sich der Sonderschulpädagoge auch mit Psychologie und Soziologie der Behinderten und mit dem Behindertenrecht auskennen.
Arbeitsfelder und Arbeitsmarktchancen
Die Lehrer arbeiten an Sonderschulen. Alternative außerschulische Berufsfelder finden sich größtenteils in staatlichen oder staatsnahen Bereichen, z. B. in der Erwachsenenbildung, Umschulung, Sozialberatung oder Resozialisierung, und sehr begrenzt in der Privatwirtschaft. Die Arbeitsmarktchancen im schulischen Bereich hängen von den Einstellungsplänen der jeweiligen Bundesländer ab. Auskünfte darüber erteilen die jeweiligen Kultusministerien.
Weiterbildungsmöglichkeiten
Durch Lehrgänge oder Seminare können sich Lehrer didaktisch und fachlich fortbilden. Ihnen stehen die Karrierepfade zum Betreuungslehrer sowie zum Seminar- oder Fachleiter an Sonderschulen offen. Ein weiterführendes Studium oder eine Promotion können anschließen.
Ähnliche Berufsbilder und Synonyme
Ähnliche Berufsbilder sind die Lehrer an sämtlichen anderen Schularten, Nachhilfelehrer oder Kursleiter und Dozenten an Volkshochschulen und anderen Bildungseinrichtungen.
Voraussetzungen und Fähigkeiten
Zugangsvoraussetzung ist die allgemeine Hochschulreife. An einigen Hochschulen bestehen Zulassungsbeschränkungen. Ferner muss ein Faible für die Arbeit mit Jugendlichen und/oder Behinderten bestehen.
Ausbildung
Das Studium für das Lehramt an Sonderschulen findet an Hochschulen, an Universitäten oder Gesamthochschulen statt. Da Kultur und Bildung unter die Hoheit der Länder fallen, ist die Ausbildung nicht bundeseinheitlich geregelt. Die Regelstudiendauer beträgt durchschnittlich sechs bis acht Semester. Nach der Prüfung absolvieren die Lehramtsanwärter ein 18- bis 24monatiges Referendariat an verschiedenen Schulen.