Lexikon

Bach

Musik zum Lobe Gottes

Bach fühlte sich in seinem Schaffen in erster Linie als religiöser Komponist, dessen gesamtes Leben und Werk dem Lobe Gottes gewidmet war. So entstanden nicht nur für die hohen Feiertage, sondern für die alltäglichen Sonntagsgottesdienste u. a. rund 200 Kantaten. Das aus sechs Kantaten bestehende „Weihnachtsoratorium“ (1734) gilt ebenso als Meilenstein in der Geschichte seiner Gattung wie die „Johannespassion“ (1724) und die „Matthäuspassion“ (1727). Gleichsam ein Kompendium zeitgenössischer Vokalkunst ist die „h-Moll-Messe“, die über einen Zeitraum von 25 Jahren entstand (17241749).
Bachs erster Ruhm gründete sich auf sein außergewöhnliches Cembalo- und Orgelspiel, das ihn zu einem gefragten Orgelspezialisten machte. Besondere Bewunderung rief seine hohe Improvisationskunst im polyphonen Stil hervor, die sich der kontrapunktischen Form der Fuge bediente, diese zur vollendeten Kunstform des Barock entwickelte und an die Grenzen des Möglichen führte. Spiegelbild seiner Meisterschaft sind nicht nur seine Klavier- und Orgelwerke („Toccata und Fuge d-Moll“ 1708; „Goldberg-Variationen“ 1741; „Das Wohltemperierte Klavier“ 1722 und 1744; „Kunst der Fuge“1749/1750), sondern auch das 1747 für Friedrich den Großen komponierte „Musikalische Opfer“ für Violine, Flöte, Cembalo und Basso continuo.
Auch wenn Bachs Werke oft als „arithmetische Übung des sich seines Zählens unbewussten Geistes“ (G. W. Leibniz) aufgefasst worden sind, sollten sie nicht als Musik gewordene Mathematik missverstanden werden. In seinen Werken verbinden sich handwerkliche Perfektion mit dynamischer Melodik und ausdrucksstarker Harmonik zu einem einmaligen, kunstvoll-genialen Ganzen, das Instrumentalisten in seiner Synthese aus technischer Virtuosität und musikalischer Intensität auch heute noch ein Höchstmaß an Können und Verständnis abverlangt.
  1. Einleitung
  2. Vom Lüneburger Chorknaben zum Thomaskantor
  3. Musik zum Lobe Gottes
  4. Bach-Rezeption
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