Lexikon
Cage
Nicolas, eigentlich Nicolas Coppola, US-amerikanischer Filmschauspieler, * 7. 1. 1964 Long Beach, Calif.; seit 1982 beim Film; zu Beginn seiner Karriere häufige Zusammenarbeit mit seinem Onkel F. F. Coppola; spielte u. a. in „Rumble Fish“ 1983; „Arizona Junior“ 1987; „Wild at Heart“ 1990; „Red Rock West“ 1993; „Leaving Las Vegas“ 1995; „Bringing out the Dead“ 1999; „Windtalkers“ 2002; „Tricks“ 2003; „World Trade Center“ 2006; „Next“ 2007.
- Deutscher Titel: Rumble Fish
- Original-Titel: RUMBLE FISH
- Land: USA
- Jahr: 1983
- Regie: Francis Ford Coppola
- Drehbuch: Susan E. Hinton, Francis Ford Coppola
- Kamera: Stephen H. Burum
- Schauspieler: Matt Dillon, Mickey Rourke, Vincent Spano, Diane Lane, Dennis Hopper
»Rumble Fish« beleuchtet das Schicksal und die Probleme sozial benachteiligter Jugendlicher in amerikanischen Provinzstädten. Der junge Rusty James (Matt Dillon) ist Anführer einer Straßengang. Sein großes Vorbild ist sein älterer Bruder Motorcycle-Boy (Mickey Rourke), einst legendärer Anführer der gewalttätigsten Gang der Stadt, mit 24 Jahren aber bereits am Ende seines Lebens. In einer Tierhandlung beobachtet Motorcycle-Boy siamesische Kampffische, die nur einzeln gehalten werden können, da sie sich sonst gegenseitig töten. Der »Rumble Fish« wird zum Symbol seines eigenen Lebens. Bei dem Versuch, die Fische zu befreien, um sie im Fluss auszusetzen, wird Motorcycle-Boy von der Polizei erschossen. Sein Bruder vollendet das Vorhaben und verlässt die Stadt.
Nach »The Outsiders« (1982) ist dies Coppolas zweite Verfilmung eines Romans der Jugendbuchautorin Susan E. Hinton. Die Inszenierung zielt auf ein breites Publikum. Neben Elementen des Action-Kinos setzt Coppola aber durchaus auch experimentelle Kunstfilmelemente ein. Die Bildsprache ist überaus symbolträchtig, und expressionistische Schwarzweiß-Szenen wecken Erinnerungen an den deutschen Stummfilm.
- Deutscher Titel: Wild at Heart
- Original-Titel: WILD AT HEART
- Land: USA
- Jahr: 1990
- Regie: David Lynch
- Drehbuch: David Lynch, nach einem Roman von Barry Gifford
- Kamera: Frederick Elmes
- Schauspieler: Nicolas Cage, Laura Dern
- Auszeichnungen: Goldene Palme Filmfestspiele Cannes 1990 für Film
David Lynchs amerikanischer Alptraum über das Verhältnis von Liebe und Gewalt, »Wild at Heart«, feiert Premiere bei den Filmfestspielen in Cannes. Der Regisseur, der die Zuschauer schon häufig mit Geschichten von Außenseitern schockiert hat (»Der Elefantenmensch«, 1980; »Blue Velvet«, 1985), präsentiert eine Liebesgeschichte, die er auf einer genialen Gratwanderung zwischen Kitsch und Horror, Gewalt und Romantik erzählt.
Lula (Laura Dern) und Sailor (Nicolas Cage) fliehen vor der Rachsucht und dem Hass von Lulas Mutter (Diane Ladd), die Sailor sogar umbringen lassen will. Auf ihrer bizarren »Reise« lernen sie sich selbst und ihre Beziehung kennen. Doch sie treffen auch skurrile und höchst gewalttätige Menschen, die zwar Opfer ihrer eigenen psychischen Irritation sind, aber die Verbindung des jungen Paares bedrohen. Auch deren Liebe schlägt in Gewalt um, wird aber auf wundersame Weise erhalten.
»Wild at Heart« wird zwei Tage später als bester Film mit der Goldenen Palme ausgezeichnet. Die umstrittene Entscheidung führt bei Publikum und Kritikern gleichermaßen zu einem hart geführten Diskurs über die Grenzen von Gewaltdarstellungen.
- Deutscher Titel: Red Rock West
- Original-Titel: RED ROCK WEST
- Land: USA
- Jahr: 1993
- Regie: John Dahl
- Drehbuch: John Dahl, Rick Dahl
- Kamera: Marc Reshovsky
- Schauspieler: Nicolas Cage, Dennis Hopper, Lara Flynn Boyle, J. T. Walsh
In seiner zweiten Regiearbeit verbindet John Dahl Elemente des Film noir mit Mythen des Mittelwestens und der trügerischen Kleinstadt-Idylle aus Filmen von David Lynch.
Nicolas Cage spielt den arbeitslosen Vietnam-Veteranen Michael, der in der Nähe des Provinznestes Red Rock vergeblich nach einer Arbeitsstelle auf den Ölfeldern Umschau hält. In der Stadt wird er von dem Barkeeper Wayne Brown (J. T. Walsh) mit einem Killer verwechselt, den Brown zur Ermordung seiner Ehefrau Suzanne (Lara Flynn Boyle) angeheuert hatte. Michael kassiert das Kopfgeld, informiert Suzanne und brennt mit ihr durch. Unvermittelt ist er in eine mörderische Intrige verwickelt, denn Brown und der echte Killer Lyle (Dennis Hopper) sind ihm auf den Fersen.
Wie in vielen Filmen spielt Dennis Hopper den manischen Psychopathen bis zur Kolportage. Überraschende Wendungen halten den Zuschauer bis zur letzten Minute in Atem.
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