Lexikon
Cholesterịn
[ko-; das; griechisch, Gallenfett]
Cholesterollebensnotwendige fettähnliche Substanz aus der Klasse der Sterine. Cholesterin wurde zuerst in der Galle gefunden und kommt nur in tierischen Geweben vor. Es ist ein unentbehrlicher Strukturbestandteil aller tierischen Zellmembranen und bildet den Ausgangsstoff für die Herstellung von Gallensäure, Vitamin D, die Steroidhormone der Nebenniere und von Sexualhormonen. Wirbeltiere können es selbst synthetisieren. Beim Menschen wird es zum größten Teil im Körper produziert, vor allem in der Leber, und nur zu einem kleineren Teil mit der Nahrung aufgenommen.
Im Blut liegt das Cholesterin überwiegend in seinen mit Fettsäuren veresterten Formen vor, den durch ihre physikalischen Eigenschaften unterscheidbaren Lipoproteinen mit geringerer (LDL; Low Density Lipoproteins) und höherer Dichte (HDL; High Density Lipoproteins). Dieser Blutcholesterinspiegel variiert individuell mit dem Geschlecht, körperlicher Aktivität, Stress, Klima und Gesundheitszustand und steigt mit zunehmendem Alter an. Bestimmte erbliche Veranlagungen führen zu einer deutlichen Erhöhung des Blutcholesterinspiegels schon in jüngeren Jahren. Ein erhöhter Cholesterinspiegel im Blut gilt aber als Risikofaktor für die Entstehung von Arteriosklerose, da sich Cholesterin und seine Verbindungen, besonders LDL, in den Gefäßwänden ablagern und anschließend verkalken können. Als Grenzwert für den Gesamtcholesterinspiegel wird vielfach ein Wert von 200 mg/dl angegeben, doch ist dieser heftig umstritten und gilt vielen Kritikern als erheblich zu niedrig angesetzt, da ein Großteil der Bevölkerung diesen Wert überschreitet. Vielfach wird auch der LDL-Wert als entscheidender Grenzwert angesehen und bei der Risikoeinschätzung das individuelle Risiko, also Bestehen einer koronaren Herzkrankheit oder eines Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Rauchen u. a. mitberücksichtigt. Zur Senkung des Cholesterinspiegels werden Lebensstiländerungen, also Gewichtsreduktion, erhöhte körperliche Betätigung sowie eine cholesterinarme Ernährung empfohlen. Danach sollten Lebensmittel mit hohen Gehalten an tierischen Fetten, wie sie vor allem im Eidotter, in Butter und Innereien enthalten sind, nur in Maßen genossen werden. Empfohlen werden stattdessen Fette mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren wie Maiskeim- und Sonnenblumenöl. Auch Ballaststoffe sollen eine günstige Wirkung auf den Cholesterinspiegel haben. Darüber hinaus werden Medikamente zur Senkung des Cholesterinspiegels eingesetzt.
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