Lexikon
Elefanten: Verständigung
Infraschall als Mittel der Verständigung
Schon lange haben Wissenschaftler gerätselt, wie Elefanten sich miteinander verständigen. Zwar können sie eine größere Zahl von Lautäußerungen in Form von Trompetenstößen und ähnlichem von sich geben, aber ein großer Teil ihres Verhaltens, wie zum Beispiel das Wiederfinden von abhanden gekommen Kindern und das Zusammenrufen der Herde, spielt sich ab, ohne dass Menschen irgendwelche Lautäußerungen wahrgenommen hätten. Zwar wussten erfahrene Elefantenforscher von grollenden, schnurrenden Lauten zu berichten, doch konnten diese nicht die Erklärung für das Funktionieren dieser Verständigungsleistungen sein.
Erst die amerikanische Wissenschaftlerin K. B. Payne löste 1984 das Rätsel. Nachdem sie bei Elefanten im Zoo von Portland/Oregon meinte etwas vernommen zu haben, das wie der tiefste Ton einer Orgelpfeife oder die Druckwelle eines entfernten Gewitters zu spüren war, stellte sie Versuche mit hoch empfindlichen Messapparaten in Schallbereichen jenseits unseres Hörvermögens an. Dabei fand sie des Rätsels Lösung: Elefanten verständigen sich mittels Infraschall im Bereich von 14–24 Hz, der im Wesentlichen unterhalb der menschlichen Hörschwelle liegt. Nur vereinzelte Obertöne reichen in den Bereich des menschlichen Gehörs hinein. Inzwischen konnten etwa 30 verschiedene Rufe von Elefanten entschlüsselt werden, die über große Entfernungen die Kommunikation zwischen den Artgenossen ermöglichen: Die Elefanten können sich gegenseitig warnen, locken, drohen oder zum Aufbruch blasen. Vermutlich können sie sogar gezielt ein anderes Tier ansprechen .
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