Lexikon

Engel

[
griechisch, „Boten“
]
in vielen Religionen vorgestellte Wesen, die als Mittler zwischen Gottheit und Menschen stehen. Vorstellungen von Engeln finden sich sowohl im Alten Testament als auch im Neuen Testament, ohne dass sie dabei immer ausdrücklich als solche bezeichnet werden. Engel sind Boten Gottes, die seine Botschaften überbringen; auch von Schutzengeln wird in der Bibel berichtet (Evangelium nach Matthäus 18,10). Im Judentum entstand die Engellehre (Angelologie), nach der die Engel hierarchisch gegliedert sind. Eine spätere theologische Einteilung kennt 9 Ordnungen: Seraphim, Cherubim, Throne; Mächte, Herrschaften, Gewalten; Fürsten, Erzengel, Engel. In der Volksfrömmigkeit sind nur Erzengel (Michael, Gabriel, Raphael, Uriel) und Engel bekannt, letztere besonders als Schutzengel. Engel, die sich gegen Gott empörten, wurden zu Satan und seinen bösen Geistern (Lucifer). Die Engelverehrung (Angelolatrie) ist in der katholischen und orthodoxen Kirche üblich; der Protestantismus und weithin auch das Judentum lehnen sie ab.
In die bildende Kunst haben Engel auf vielfache Weise Eingang gefunden. Ende des 4. Jahrhunderts stellte man erstmals Engel mit Flügeln dar. Diese waren zunächst männlichen Geschlechts, erst im 15. Jahrhundert gab es in Italien erste weibliche Engel. Als neutrales Pendant dazu entwickelten sich in Deutschland die Kinderengel, die als Putten mit deutlicher Affinität zu antiken Amoretten seit der Renaissance weite Verbreitung fanden. Bald übernahmen sie auch Funktionen, u. a. als Musikengel, Krönungsengel, Passionsengel oder Friedensengel. Seit dem 16. Jahrhundert gab es zunehmend auch Darstellungen von Schutzengeln. Besondere Attribute erhielten vor allem die Erzengel Raphael (Pilgerkleidung), Michael (Schwert), Gabriel (weiße Lilie).
Drei farbige, chemische oder biologische Darstellungen mit roten, grünen, blauen und gelben Bereichen.
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