Lexikon

Kreuzzüge

Ursachen

Motive zur Kreuzfahrt
Motive zur Kreuzfahrt
Die Würzburger Annalen gehen mit den christlichen Kreuzfahrern hart ins Gericht.

Gott hat es zugelassen, dass die westliche Christenheit gezüchtigt wird, weil ihre Sünden dies erforderten. Denn es erhoben sich gewisse Pseudopropheten, Söhne Belials, Zeugen des Antichrist, die mit törichten Worten die Christen verführten und das ganze Menschengeschlecht durch nichtige Predigt nötigten, zur Befreiung Jerusalems gegen die Sarazenen zu ziehen. Deren Predigt hatte einen so gewaltigen Erfolg, dass fast alle Bewohner dieser Gebiete in gewissermaßen durch Gelübde beschworener Eintracht sich freiwillig sozusagen für den gemeinsamen Untergang aufopferten. Und nicht nur Leute aus dem Volk, sondern auch Könige, Herzöge, Markgrafen und die übrigen Machthaber dieser Welt meinten, Gott Gefolgschaft zu leisten, und in diesem Irrtum schlossen sich auch die Bischöfe, Erzbischöfe, Äbte und die übrigen Diener der Kirche an ...

Es eilten ... die Schwachen mit den Mächtigen [herbei] ... Dabei verfolgte aber jeder einen anderen Zweck. Die einen zogen nämlich mit, getrieben von dem Verlangen nach Neuem, um das unbekannte Land kennenzulernen; andere, weil sie die Armut drängte und auch daheim bei ihnen Not herrschte, und zwar [zogen sie] nicht nur gegen Feinde des Kreuzes Christi, sondern auch gegen alle möglichen Freunde des christlichen Namens, wo auch immer sich ihnen eine Gelegenheit zum Kampfe bot, um von dieser Armut befreit zu werden; andere wieder, die von Schulden niedergedrückt wurden, oder die darauf sannen, sich den ihren Herren geschuldeten Diensten zu entziehen, oder auch solche, die für ihre Verbrechen verdiente Strafen zu erwarten hatten, eilten unter dem Vorwand herbei, aus Eifer für Gott zu handeln ... Demgegenüber fanden sich kaum einige, die nicht dem Götzen Baal ihre Reverenz erwiesen, sondern die tatsächlich das fromme und selig machende Ziel beherrschte."
Anlass für die Kreuzzugsbewegung war die Eroberung des Heiligen Landes durch die türkischen Seldschuken im 11. Jahrhundert. Ihre Expansion bedrohte das Byzantinische Reich, das um die militärische Hilfe des Abendlandes nachsuchte. Diese politischen Ursachen verstärkten in der christlichen Bevölkerung das Bewusstsein der Notwendigkeit, einen Heiligen Krieg zu führen. Gleichzeitig versprachen sich die Kreuzfahrer die Mehrung von Ruhm und Besitz. Die vom Papst gewährten Ablässe und Privilegien trugen ebenfalls zur Förderung des Kreuzzugsgedankens bei.
  1. Einleitung
  2. Ursachen
  3. Die Kreuzzüge
  4. Auswirkungen
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