Lexikon

Perspektve

Kunst
Die in der griechischen und römischen Skenographie (Bühnenbild, gemalte Scheinarchitektur) vorhandenen Ansätze zu raumperspektivischer Darstellung mittels Verkleinerung der Hintergrundformen und Verkürzung wurden in der Malerei des Mittelalters nicht weiterentwickelt. Man beachtete vornehmlich die Komposition der Fläche; häufig wurden Personen und Gegenstände in „umgekehrter Perspektive“, also der Bedeutung und nicht dem Standort entsprechend, vergrößert oder verkleinert. Wegbereiter der Zentralperspektive in Italien war Giotto, der die menschlichen Figuren mit einem einfachen stereometrischen Gefüge von „Kastenräumen“ umgab. In der florentinischen Frührenaissance wurde die Zentralperspektive von den mit Problemen der Raumgestaltung vertrauten Architekten F. Brunelleschi und L. A. Alberti erforscht, und ihre Darstellung wurde programmatisch gefordert. Das theoretische und künstlerische Bemühen um die Perspektive fand seinen Höhepunkt bei Leonardo da Vinci und A. Dürer, durch den die Zentralperspektive nach Deutschland vermittelt wurde. Die Tendenz zur Wissenschaftlichkeit verlor die Beschäftigung der Maler mit der Perspektive erst, als seit Ende des 16. Jahrhunderts in den Niederlanden Luft- und Farbperspektive als Mittel der realistischen Raumdarstellung die Linearperspektive ergänzten.
Die seit der Renaissance die europäische Malerei kennzeichnende Perspektive wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts von anderen Gestaltungsprinzipien verdrängt; in der modernen Kunst spielt sie in verfremdeter Form im Surrealismus eine Rolle, sowie in allen realistischen Werken des 20. Jh. Bei nahezu allen anderen Richtungen hat die Perspektive an Bedeutung verloren.
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