Lexikon
Perspektịve
Kunst
Die in der griechischen und römischen Skenographie (Bühnenbild, gemalte Scheinarchitektur) vorhandenen Ansätze zu raumperspektivischer Darstellung mittels Verkleinerung der Hintergrundformen und Verkürzung wurden in der Malerei des Mittelalters nicht weiterentwickelt. Man beachtete vornehmlich die Komposition der Fläche; häufig wurden Personen und Gegenstände in „umgekehrter Perspektive“, also der Bedeutung und nicht dem Standort entsprechend, vergrößert oder verkleinert. – Wegbereiter der Zentralperspektive in Italien war Giotto, der die menschlichen Figuren mit einem einfachen stereometrischen Gefüge von „Kastenräumen“ umgab. In der florentinischen Frührenaissance wurde die Zentralperspektive von den mit Problemen der Raumgestaltung vertrauten Architekten F. Brunelleschi und L. A. Alberti erforscht, und ihre Darstellung wurde programmatisch gefordert. Das theoretische und künstlerische Bemühen um die Perspektive fand seinen Höhepunkt bei Leonardo da Vinci und A. Dürer, durch den die Zentralperspektive nach Deutschland vermittelt wurde. Die Tendenz zur Wissenschaftlichkeit verlor die Beschäftigung der Maler mit der Perspektive erst, als seit Ende des 16. Jahrhunderts in den Niederlanden Luft- und Farbperspektive als Mittel der realistischen Raumdarstellung die Linearperspektive ergänzten.
Die seit der Renaissance die europäische Malerei kennzeichnende Perspektive wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts von anderen Gestaltungsprinzipien verdrängt; in der modernen Kunst spielt sie in verfremdeter Form im Surrealismus eine Rolle, sowie in allen realistischen Werken des 20. Jh. Bei nahezu allen anderen Richtungen hat die Perspektive an Bedeutung verloren.
Wissenschaft
Die Kraft der Wellen
Rund 70 Prozent der Erdoberfläche sind von Wasser bedeckt. Ingenieure wollen jetzt die Energie des Meeres nutzen, um auf schwimmenden Inseln elektrischen Strom zu erzeugen. von RAINER KURLEMANN Wer schon einmal in einem Boot oder am Strand gegen die Wellen gekämpft hat, der ahnt, wie viel Energie im Meer steckt. Tag für Tag...
Wissenschaft
Kleine Kannibalen im Kosmos
Ein Kugelsternhaufen ist Kronzeuge für die Gefräßigkeit von Zwerggalaxien: Sie wachsen, indem sie Artgenossen verschlingen. von THORSTEN DAMBECK Auf einer Reise gen Süden kann man auch am Himmel auf Unbekanntes stoßen. Denn dort steigen Gestirne über den Horizont, die von der Nordhalbkugel aus nicht sichtbar sind. So entdeckten...
Mehr Artikel zu diesem Thema
Weitere Artikel aus dem Kalender
Weitere Artikel aus der Wissensbibliothek
Weitere Lexikon Artikel
Weitere Artikel aus dem Großes Wörterbuch der deutschen Sprache
Weitere Artikel auf wissenschaft.de
Energielieferant Meer
Eine Fliege für die Forschung
Tiere in der Antarktis mit H5N1-Virus infiziert
Der Funk für übermorgen
Jupiters gewaltsame Jugend
Karriere mit Cash