Lexikon
Schmetterlinge
Falter; Schuppenflügler; LepidopteraKönigin-Alexandra-Falter
Königin-Alexandra-Falter
© wissenmedia/Johann Brandstetter/Arno Kolb
Totenkopfschwärmer
Totenkopfschwärmer
© wissenmedia/Johann Brandstetter/Arno Kolb
Großes Nachtpfauenauge
Großes Nachtpfauenauge
© wissenmedia/Johann Brandstetter/Arno Kolb
Zünsler
Zünsler
© RCS Libri & Grandi Opere SpA Milano/Il mondo degli animali
Nachtpfauenauge (Wiener)
Wiener Nachtpfauenauge
© RCS Libri & Grandi Opere SpA Milano/Il mondo degli animali
Ein wesentliches Kennzeichen der Schmetterlinge ist ein langer Saugrüssel, der nach unten spiralig eingerollt werden kann, bei manchen Arten aber auch verkümmert sein kann. Letztere nehmen als erwachsene Falter (Imago) keinerlei Nahrung mehr zu sich. Mit dem Saugrüssel werden Nektar, Baumsäfte, Fruchtsäfte, Honigtau, Wasser, seltener Aas und Kot aufgenommen. Die meisten Schmetterlinge haben 2 Paar Flügel, die in Ruhe entweder senkrecht nach oben geklappt oder dachartig zusammengelegt oder zu den Seiten weggestreckt werden. Bei den meisten Schmetterlingen sind Vorder- und Hinterflügel im Flug miteinander verbunden. Bei den ursprünglicheren Jugatae greift ein lappenartiger Fortsatz (Jugum) vom Vorderflügel über den Hinterflügel, bei den höher entwickelten Frenatae, zu denen die meisten Schmetterlinge gehören, greift eine Borste oder ein Borstenbündel (Frenulum) vom Hinterflügel unter den Vorderflügel. Die Flügel sind mit farbenprächtigen Schuppen bedeckt, wobei die Färbung entweder durch eingelagerte Pigmente entsteht (Pigmentfarben) oder durch Lichtbrechung an den Flügelschuppen (Strukturfarben). Besondere Duftschuppen geben Sexualduftstoffe ab, die von den Männchen noch in mehreren Kilometern Entfernung wahrgenommen werden. Viele Schmetterlinge sind zu außerordentlichen Flugleistungen fähig und unternehmen weite Wanderungen, z. B. vom Mittelmeer bis nach Norddeutschland und von Nord- nach Mittelamerika.
Wunderwerke in Leichtbauweise und Farbe
Die Flügel der Schmetterlinge sind jahrmillionen alte Konstruktionen, die jedoch modernsten Erkenntnissen standhalten. Den Technikern sind sie als Sandwichstrukturen bekannt, Bauelemente, bei denen zwei dünne Membranen durch eine lockere und leicht gebaute Stützschicht miteinander verbunden sind. Das Füllmaterial überträgt die einwirkenden mechanischen Kräfte gleichmäßig auf große Bereiche der Membranoberfläche und verleiht der Konstruktion deshalb eine hohe Stabilität gegenüber örtlichen Brüchen und Verformungen.
Aus der modernen Leichtbautechnik sind Sandwichstrukturen nicht mehr wegzudenken. Sie finden Anwendung z.B. bei den Tragflächen der Flugzeuge oder bei einfacher Wellpappe. In der Natur treten Sandwichstrukturen überall dort auf, wo hohe mechanische Belastungen ertragen werden müssen und gleichzeitig eine leichte Bauweise erforderlich ist. Man findet sie in den dünnen Wandungen der Gräser, in den Schäften von Vogelfedern und eben in den Flügeln der Schmetterlinge.
Schmetterlingsflügel sind aber auch Wunderwerke an Schönheit dank bunter Pigmentfarben und regenbogenartig schillernder Interferenzmuster. Diese kommen wiederum aufgrund der besonderen Bauweise der Flügel zustande: Sie sind bedeckt von dachziegelartig angeordneten Schuppen, die das auftreffende Licht in besonderer Weise reflektieren: Ein Teil der Lichtwellen wird an der Oberfläche reflektiert, während ein anderer Teil die Schuppe durchdringt und an der Unterseite zurückgeworfen wird. Dabei werden bestimmte Lichtanteile ausgelöscht. Der dann noch verbleibende Rest des ehemals weißen Lichts ergibt die Farben, die wir sehen. Dies allein vermag jedoch noch nicht zu erklären, wie der irisierende Eindruck zustandekommt. Es sind die unterschiedlichen Winkel, in denen das Licht die Schuppen erreicht und wieder verlässt und so dem Betrachter jeweils eine andere Farbnuance vermittelt. Schon kleinste Bewegungen der Flügel oder Veränderungen im Blickwinkel des Betrachters reichen nun aus, um den Eindruck schillernder Farben zu erwecken.
Die Entwicklung der Schmetterlinge verläuft über eine vollkommene Verwandlung (holometabole Metamorphose): Aus Eiern schlüpfen Larven (Raupen), die kauende Mundwerkzeuge haben und sich meistens von Blättern ernähren. Viele sind auf ganz bestimmte Wirtspflanzen spezialisiert. An das Larvenstadium schließt sich die Puppenruhe an. Dazu spinnen sich viele Raupen in einen Kokon ein, in dem die Umwandlung zum fertigen Schmetterling erfolgt. Die Puppenruhe dauert zwischen einigen Tagen und mehreren Jahren.
Nachtpfauenauge (Wiener): Raupe
Raupe des Wiener Nachtpfauenauges
© RCS Libri & Grandi Opere SpA Milano/Il mondo degli animali
Gespinstmotten: Kokons
Gespinstmotten: Kokons
© RCS Libri & Grandi Opere SpA Milano/Il mondo degli animali
Atlasspinner
Atlasspinner
© RCS Libri & Grandi Opere SpA Milano/Il mondo degli animali
Schmetterlinge sind weltweit durch Intensivierung der Landwirtschaft gefährdet. Daher sind viele Arten geschützt.
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