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Siebenbürgen

Transsilvanien, rumänisch Transilvania, ungarisch Erdély
nordwestrumänische Landschaft, im Osten und Süden von den Karpaten und im Westen vom Bihorgebirge umrahmt, gebirgig; Hauptort Cluj-Napoca (Klausenburg); tief eingeschnittene Täler, zwischen ausgedehnten Wäldern fruchtbare Becken mit Weizen-, Mais-, Obst- und Weinanbau; an Bodenschätzen finden sich Kohle, Steinsalz, Erdgas, Bauxit; zahlreiche Wehrkirchen (Weltkulturerbe seit 1993).

Geschichte

Siebenbürgen war Teil der römischen Provinz Dacia. Im 7. Jahrhundert beherrschten die Bulgaren das Gebiet, gegen Ende des 9. Jahrhunderts kam es unter ungarischen Einfluss. Zur Verteidigung wurden Magyaren (Szekler) angesiedelt, im 12. und 13. Jahrhundert Deutsche (Siebenbürger Sachsen) ins Land gerufen. Siebenbürgen wurde von Wojewoden des ungarischen Königs verwaltet. Der Wojewode János (Johann) Szápolyai löste nach der Schlacht bei Mohács 1526 Siebenbürgen von Ungarn und begründete das Fürstentum Siebenbürgen unter türkischer Herrschaft. Die reformierten Fürsten traten der habsburgischen Gegenreformation entgegen. Seit 1688 bzw. 1691 hatten die Habsburger als Könige von Ungarn die Oberhoheit. 1848 beschloss der Landtag von Klausenburg die Union mit Ungarn, die aber erst 1867 vollzogen wurde. Ungarn betrieb die Magyarisierung. Durch den Frieden von Trianon (1920) wurde der Anschluss Siebenbürgens an Rumänien bestätigt. Der 2. Wiener Schiedsspruch (1940) brachte den nördlichen Teil Siebenbürgens bis 1947 an Ungarn. 1952 erhielt Siebenbürgen Autonomie (Magyarische Region). Die Siebenbürger Sachsen aus Nordsiebenbürgen wurden 1944 nach Österreich und Westdeutschland evakuiert, die aus Südsiebenbürgen z. T. nach Russland deportiert.

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