Lexikon
Signoret
[
sinjɔˈrɛ
]Simone, eigentlich Simone Henriette Charlotte Kaminker, französische Filmschauspielerin, * 25. 3. 1921 Wiesbaden, † 30. 9. 1985 Paris; ab 1951 verheiratet mit Yves Montand; überzeugte durch anspruchsvolle Charakterrollen. Filme: „Goldhelm“ 1951; „Die Teuflischen“ 1955; „Der Weg nach oben“ 1958 (Oscar); „Die Katze“ 1971; „Madame Rosa“ 1977; „Stern des Nordens“ 1981.
Signoret, Simone
Simone Signoret
© Corbis/Bettmann/Springer
- Deutscher Titel: Goldhelm (Die Sünderin von Paris)
- Original-Titel: LA CASQUE D„OR
- Land: Frankreich
- Jahr: 1951
- Regie: Jacques Becker
- Drehbuch: Jacques Becker, Jacques Companéez
- Kamera: Robert LeFèbvre
- Schauspieler: Simone Signoret, Serge Reggiani, Claude Dauphin, William Sabatier
Nach tatsächlichen Begebenheiten im Paris der Jahrhundertwende glückt Jacques Becker ein detailgenaues Melodram im Gangster-Milieu: Das schöne Straßenmädchen Marie (Simone Signoret), wegen ihrer hoch gesteckten, blonden Haare »Goldhelm« genannt, gehört einer Bande unter dem Anführer Leca (Claude Dauphin) an. Marie verliebt sich in den Tischler Manda (Serge Reggiani), den Jugendfreund eines Bandenmitglieds, und will ihren Zuhälter Roland (William Sabatier) verlassen. Dies aber sieht Leca, der selbst an Marie interessiert ist, wieder nicht gern. Deshalb versucht er, die beiden gegeneinander auszuspielen. Er initiiert einen Kampf zwischen Manda und Roland, bei dem letzterer stirbt. Marie und ihr Geliebter schlagen die Flucht ein, doch Leca heckt einen heimtückischen Plan aus, um die beiden zurückzuholen. Er zeigt einen Freund Mandas als angeblichen Mörder Rolands an. Als Manda dies erfährt, stellt er sich freiwillig der Polizei. Es gelingt ihm jedoch, gemeinsam mit seinem Freund wieder zu entkommen. Dabei wird aber sein Freund tödlich verletzt. Von Rachegelüsten erfüllt, lauert Manda nun dem bösartigen Leca auf und erschlägt ihn. Er wird zum Tode verurteilt und hingerichtet.
Die Charakterschilderung der Personen und die Atmosphäre des finsteren Milieus werden von Jacques Becker unter Zuhilfenahme zeitgenössischer Gerichtsprotokolle meisterhaft umgesetzt. Subtil nimmt der noch recht gelöst beginnende Film an Ernsthaftigkeit zu, bis er in der dramatischen Zuspitzung sein bitteres Ende findet. Simone Signoret ist erstmals in einer Hauptrolle zu sehen.
- Deutscher Titel: Die Katze
- Original-Titel: LE CHAT
- Land: Frankreich
- Jahr: 1970
-
Regie:
Pierre Granier-Deferre
-
Drehbuch:
Pierre Granier-Deferre, Pascal Jardin, nach einem Roman von Georges Simenon
- Kamera: Walter Wottitz
- Schauspieler: Simone Signoret, Jean Gabin, Annie Cordy
- Auszeichnungen: Silberne Bären Filmfestspiele Berlin 1971 für Darsteller (Jean Gabin) und Darstellerin (Simone Signoret)
Die Altstars des französischen Kinos, Jean Gabin und Simone Signoret, machen diese Simenon-Verfilmung zu einem Ereignis. Der vor allem durch seine Kriminalromane bekannt gewordene Georges Simenon zeigt hier eine andere Seite seines Könnens: Er schildert den Psycho-Krieg zwischen zwei verbitterten Eheleuten, die nichts mehr verbindet. Der Ehemann begegnet seiner Frau nur noch mit Gleichgültigkeit, nachdem sie seine geliebte Katze getötet hat. Sie quält ihn, um seine Teilnahmslosigkeit aufzubrechen und ihn an sich zu binden. Der zermürbende Kampf findet – symbolbefrachtet – vor der Kulisse eines zerfallenden Stadtviertels statt und endet mit dem tragischen Tod der Frau.
- Deutscher Titel: Madame Rosa
- Original-Titel: LA VIE DEVANT SOI
- Land: Frankreich
- Jahr: 1977
- Regie: Moshe Mizrahi
- Drehbuch: Moshe Mizrahi, nach einem Roman von Emile Ajar (Pseudonym von Romain Gary)
- Kamera: Nestor Almendros
- Schauspieler: Simone Signoret, Samy Ben Youb, Claude Dauphin, Gabriel Jabbour
- Auszeichnungen: Oscar 1978 für ausländischen Film, Cèsar 1978 für Darstellerin (Simone Signoret)
Der eindringliche und bewegende Film des in Frankreich lebenden israelischen Regisseurs Moshe Mizrahi ist ein Plädoyer für die Ausgestoßenen der Gesellschaft. Er überzeugt insbesondere durch die herausragende Darstellungskraft von Simone Signoret.
Sie spielt die frühere Prostituierte Madame Rosa, die im Alter die Kinder ihrer Kolleginnen betreut. Der kleine Araber Momo ist ihr besonderer Liebling, und zwischen den beiden entsteht eine tiefe Freundschaft. Er hilft ihr auch, wenn die quälenden Erinnerungen an das Konzentrationslager wiederkommen, das sie überlebt hat. Und er ist auch bei ihr, als das Leben zu Ende geht.
Wissenschaft
Pfui, das tut man nicht! Oder doch?
Warum Nase hochziehen gesunder ist als Schnäuzen, erklärt Dr. med. Jürgen Brater. Andere Länder, andere Sitten. Während uns von Kindesbeinen an eingetrichtert wird, in ein Taschentuch zu schnäuzen, wenn die Nase läuft, gilt das in vielen asiatischen Kulturen als eklig und ist daher im Beisein anderer verpönt. Dagegen empfindet...
Wissenschaft
Im Fluss der Zeit
Wie erschafft das Gehirn sein Zeitempfinden? In der Antwort könnte der Schlüssel zum Verständnis des Bewusstseins liegen.
Der Beitrag Im Fluss der Zeit erschien zuerst auf wissenschaft.de.