Großes Wörterbuch der deutschen Sprache

Veto

Ve|to
[ve:]
n.
Einspruch;
sein V. einlegen; einen Antrag durch ein V. ablehnen, zu Fall bringen
[< 
lat.
veto
„ich verbiete“, zu
vetare
„verbieten“]
Veto:
Veto
ist die erste Person Singular des lateinischen Verbs
vetare,
das „verbieten“ heißt, bedeutet also wörtlich übersetzt „ich verbiete“.
Seinen Ursprung hat das
Veto
im alten Rom. Dort wurde 494 vor Christus das Amt des Volkstribunen eingeführt, das bis zur Errichtung des Kaiserreichs 27 vor Christus bestand. Diese Tribunen hatten das Recht, mit der Formel
Veto!
Beschlüsse anderer Gremien wie zum Beispiel des römischen Senats anzuhalten.
Der amerikanische Präsident kann durch sein Veto Kongressbeschlüsse stoppen. Dieses Veto gilt aber nicht absolut, sondern kann vom Kongress mit Zweidrittelmehrheit überstimmt werden. In der Bundesrepublik Deutschland kann der Bundesrat auf diese Weise Einspruch gegen Beschlüsse des Bundestags einlegen; die betroffenen Vorlagen müssen dann meist im Vermittlungsausschuss der beiden Kammern behandelt werden. Darüber hinaus haben in Deutschland noch zwei Minister ein Vetorecht gegen Entscheidungen der Bundesregierung: Der Bundesfinanzminister kann Einspruch erheben, wenn hinreichende Deckung für eine Ausgabe fehlt, und der Bundesjustizminister kann dies tun, wenn er an der Vereinbarkeit einer Vorlage mit dem Grundgesetz zweifelt.
Eine besondere Bedeutung hat das Veto bei den Vereinten Nationen. Im Weltsicherheitsrat haben die fünf ständigen Mitglieder USA, Großbritannien, Frankreich, Russland und China ein Vetorecht, mit dem sie Beschlüsse selbst dann verhindern können, wenn alle übrigen 14 Mitglieder zustimmen. Sie werden in diesem Zusammenhang deswegen auch
Vetomächte
genannt.
Ein Weibchen der Art Culex pipiens molestus. Die Mücken im Londoner Untergrund plagten die Menschen besonders während des Zweiten Weltkriegs, als die Tunnel Schutz vor Bomben boten. Biologen von der Princeton University haben kürzlich die Evolutionsmechanismen der Mücken aufgedeckt.
Wissenschaft

Anpassung der Arten

Durch seinen gewaltigen ökologischen Fußabdruck mischt der Mensch zunehmend in der Evolution mit. Manche Tiere fügen sich den veränderten Bedingungen.

Der Beitrag Anpassung der Arten erschien zuerst auf ...

Vogelschädel
Wissenschaft

Neue Einblicke in die Evolution des Vogelhirns

Ein rund 80 Millionen alter fossiler Schädel einer neu entdeckten Vogelart ermöglicht Rückschlüsse darauf, wie sich das komplexe Gehirn heutiger Vögel entwickelt hat. Das Fossil wurde 2016 in Brasilien gefunden und bildet eine Brücke zwischen dem Urvogel Archaeopteryx und modernen Vögeln. 3D-Rekonstruktionen zeigen, dass der...

Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch

Weitere Artikel aus dem Vornamenlexikon