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Sicher mit Ausnahmen: Auto-Kindersitze im Test
Testergebnis: Viele gute, einige schlechte
Der ADAC und die Stiftung Warentest haben jetzt 37 gängige Kindersitz-Modelle auf Herz und Nieren geprüft. Mit einem Prüfschlitten, auf dem eine fünftürige VW Golf VI-Karosserie montiert war, simulierten die Tester dafür jeweils einen Frontalaufprall mit 64 km/h und einen Seitenaufprall mit 50 km/h.
Das positive Ergebnis: 22 Modelle schnitten mit einem "gut" ab, neun mit "befriedigend". Diese Modelle übertreffen die gesetzlichen Vorschriften zum Teil deutlich, wie der ADAC berichtet. Unter diesen waren auch mehrere Allrounder: Sitze, die sich vom Säugling bis ins höhere Kindesalter verwenden lassen. Zwei solcher Allrounder erhielten von den Testern ein "gut", zwei weitere ein "befriedigend".
Vier Sitze erhielten allerdings nur die Bewertung "mangelhaft". Zwei Modelle zeigten Schwächen beim Frontalaufpralltest und fielen deshalb durch. Beim "LCP Kids Saturn iFix" schnitt der Beckengurt beim Aufprall tief in den Bauchraum. Dies kann zu schweren inneren Verletzungen führen. Beim "Casualplay Multipolaris Fix" drehte sich der Neun-Kilo-Dummy beim Aufprall aus der Führung des Sitzes. Dadurch erhöht sich das Verletzungsrisiko im Ernstfall deutlich.
Die anderen beiden Modelle, der Joolz iZi Go Modular und das baugleiche Modell mit Isofix-Befestigung, wurden aufgrund des Schadstoffgehalts abgewertet. Beide sind mit dem Flammschutzmittel TCPP belastet, das als krebserregend gilt.
Bei zwei Sitzen vergaben die Tester sogar nur ein "ausreichend". Einer davon, der "Graco Milestone", zeigt in Sachen Sicherheit erhebliche Schwächen. Beim Frontalcrash ist das Verletzungsrisiko erhöht, der Sitz ist nicht stabil im Auto zu befestigen und beim Einbau sind Fehlbedienungen nicht auszuschließen. Außerdem kann der Sitz für Säuglinge nicht wie eine herkömmliche Babyschale mit dem Kind zum Fahrzeug getragen werden. Das andere Modell, " Axkid Wolmax", wurde wegen zu komplizierter Bedienung abgewertet.