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Sternenhimmel im Dezember 2017
Im Dezember dominiert bei uns auf der Nordhalbkugel die Nacht und die Sonne hat das Nachsehen. Im Schnitt ist es jetzt weniger als neun Stunden hell, schon vor halb fünf Uhr nachmittags beginnt schon wieder die Abenddämmerung. Und selbst wenn die Sonne scheint, steht sie sehr tief am Himmel: Höher als maximal 17 Grad über den Horizont schafft sie es selbst mittags nicht. Nördlich des Polarkreises taucht sie sogar gar nicht auf, hier herrscht nun Dauerdunkel – die Polarnacht.
Wintersonnenwende – es wird wieder heller
Kurz vor Weihnachten, am 21. Dezember, kündigt sich aber eine Wende zum Besseren an – bei der Wintersonnenwende. Dieser Tag ist zwar der kürzeste und dunkelste des Jahres, dafür aber geht es an diesem Zeitpunkt wieder bergauf mit dem Tageslicht: Die Tage werden von da an wieder länger und die Nächte kürzer. Gleichzeitig steigt die Sonne jeden Tag ein wenig höher am Himmel hinauf – und damit gewinnen ihre Strahlen auch an wärmender Kraft.
Es ist daher kein Zufall, dass die Wintersonnenwende in fast allen frühen Kulturen gefeiert wurde: Der "Sieg der Sonne über die Finsternis" spielte in vielen Religionen eine wichtige Rolle. Schon in der Steinzeit errichteten die Menschen Bauwerke, die nach den Sonnenwenden ausgerichtet waren – eines davon ist der berühmte Steinkreis von Stonehenge. Im alten Ägypten wurde an diesem Tag das Fest der Göttin Isis und die Geburt des Horuskindes gefeiert. Und sogar die frühen Christen legten das Weihnachtsfest auf diesen Tag. Erst durch die Einführung des gregorianischen Kalenders verschob sich das Christfest auf einige Tage nach der Wintersonnenwende.
Sternschnuppen statt Stern von Bethlehem
Als wollte der Himmel an den "Stern von Bethlehem" erinnern, gibt es jedes Jahr Mitte Dezember einen der schönsten Sternschnuppenregen des Jahres – die Geminiden. Am 14. Dezember, dem Höhepunkt dieses Meteorschauers könnten bis zu 120 Sternschnuppen pro Stunde am Nachthimmel zu sehen sein. Weil die einzelnen Meteore nur mit einem Tempo von rund 35 Kilometern pro Sekunde durch die Atmosphäre rasen, leuchten sie relativ lange.
Am besten kann man den Sternschnuppenregen nach Mitternacht beobachten, denn dann steht der scheinbare Ursprung dieser Meteore, das Sternbild der Zwillinge, besonders hoch am Himmel. In Wirklichkeit jedoch kommen die Sternschnuppen ganz aus unserer Nähe: Es handelt sich um winzige Bruchstücke des Asteroiden Phaethon, durch die die Erde immer um diese Jahreszeit fliegt. In diesem Jahr kann man sogar den Asteroiden selbst mit einem Teleskop sehen: Am 16. Dezember kommt er der Erde relativ nahe.