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Überzeugender auftreten: Die 6 besten Tipps für Vortrag und Rede

Wer eine Rede hält, steht meist einem großen Publikum gegenüber. Auf die Anzahl der Zuhörer kommt es hier jedoch kaum an, denn wichtig ist vor allen Dingen das Erreichen des Einzelnen. Um die Inhalte des Vortrages nicht im luftleeren Raum verpuffen zu lassen oder gar Langweile heraufzubeschwören, braucht es eine überzeugende Haltung. Mit etwas Übung und den richtigen Tricks lässt sich diese jedoch schnell realisieren.

1. Haltung bewahren

Grundsätzlich gilt: Ein Vortrag beginnt schon vor dem ersten Wort. Bereits der Gang in Richtung Podium oder Bühne ist maßgeblich verantwortlich für die Aufmerksamkeit, die das Publikum einem Redner schenken wird. Entscheidend ist daher auch die Körperhaltung von der ersten bis zur letzten Sekunde.

Wer sich in aufrechtem Gang und Stand übt, die Schultern nicht nach oben zieht und den Brustkorb leicht öffnet, beweist Präsenz und Stärke. Das klassische „Bauch rein, Brust raus“ ist also der beste Trick für all diejenigen, die ihrem Auftritt auch optisch Gewicht verleihen wollen. Auch ist es wichtig, dass beide Füße stabil auf dem Boden stehen und nicht verdreht werden. Ein hüftbreiter Stand symbolisiert Souveränität und schafft eine vertraute Basis. Es lohnt sich, die eigene Körperhaltung schon Wochen vor dem Auftritt zu üben, um eine erfolgreiche Rede halten zu können.

2. Auf nonverbale Signale achten

So wichtig wie die Körperhaltung selbst sind auch die nonverbalen Signale, die ein Redner aussendet. „Das deutsche Allensbach-Institut fand heraus: Die Gestik und Mimik macht 55 Prozent der Kommunikation aus, 26 Prozent entfallen auf die Stimme und 19 Prozent auf den fachlichen Inhalt.“ (Quelle: http://interaktionsblog.de/koerpersprache-deutschland/) Hieraus lässt sich leicht ableiten, dass auch eine fachlich weniger fundierte Rede mit guter nonverbaler Technik schnell zum überzeugenden Instrument machen lässt.

Körpersprache und Mimik sind entscheidende Faktoren bei einer Rede.

pixabay.com, robinsonk26 (CC0)

Ein freundliches, aber nicht zu übertriebenes Lächeln, selbstbewusster Blickkontakt zum Publikum und bewusst eingesetzte Bewegungen machen es den Zuhörern leichter, Sympathie für den Redner zu empfinden. Nervöse Bewegungen wie das Reiben des Nackens, das Verstecken der Hände oder auch häufige Berührungen im Gesicht beeinflussen den Eindruck auf das Publikum jedoch negativ. Am besten ist es also, sich selbstbewusst und ruhig zu geben, auch wenn das Thema sehr emotional und wichtig erscheint. Wer seine Handflächen zeigt und öffnende Gesten einbaut, beweist Vertrauenswürdigkeit und gewinnt so mehr Aufmerksamkeit.

3. Den richtigen Ton treffen

Die Melodie der Stimme ist ein wichtiges Instrument, wenn es um einen überzeugenden Auftritt geht. Wer zu leise, schnell oder auch undeutlich spricht, verspielt erste Sympathiepunkte meist schnell und kann seinen Argumenten kein Gewicht verleihen. Sprache während eines Vortrages oder einer Rede sollte daher stets

  • deutlich
  • in moderatem Tempo
  • und mit passender Melodie

eingesetzt werden. Was die Melodie der Sprache betrifft, so sollte sich die Tonhöhe am Ende eines Satzes erniedrigen, während bei Fragesätzen am Schuss eher höhere Töne angemessen sind. Auch das bewusste Betonen einzelner Wörter mit der Stimme kann sehr sinnvoll sein, wenn spezielle Aspekte hervorgehoben werden sollen. Wer möchte, kann vor dem Auftritt auch Stimmtrainings-Übungen durchführen. Eine solche wird im Video gezeigt.

4. Rhetorische Stilmittel gekonnt einsetzen

Selbstverständlich spielt auch der tatsächliche Inhalt einer Rede eine wichtige Rolle. Noch wichtiger als die Präsentation korrekter Fakten und überzeugender Punkte ist hierbei jedoch die rhetorische Präsentation. So gibt es in der deutschen Sprache zahlreiche Stilmittel, die im rhetorischen Kontext eine spezielle Wirkung entfalten. Wer diese Stilmittel beim Schreiben einer Rede bewusst integriert und an wichtigen Stellen auf die passende Wirkung setzt, kann seinem Vortrag mehr Prägnanz verleihen. Eine aufschlussreiche Liste über verschiedene rhetorische Stilmittel hat uni-24.de zusammengefasst.

Natürlich sollte die gesamte Rede inklusive der ausgewählten Stilmittel nicht vom Blatt abgelesen werden. Daher ist es wichtig, den eigenen Vortrag bewusst einzuüben und tägliche Probe-Ansprachen durchzuführen. Mit kleinen Karteikarten, auf denen die Inhalte und Stilmittel stichpunktartig notiert werden können, schaffen sich auch professionelle Redner einen roten Faden zur besseren Orientierung.

5. Stressbewältigung lernen

Insbesondere für Menschen, die eher selten als Redner auftreten, kann das Sprechen vor Publikum stressig sein. Doch auch wenn die Erfahrung mit der Zeit wächst, ist Stress einer der größten Feinde überzeugender Vorträge und soliden Auftretens. Wie die TK in einer Infografik aufzeigt, fühlen sich 46 Prozent der Teilnehmer einer Studie von der eigenen Arbeit gestresst, während 43 Prozent auch hohe Ansprüche an die eigene Person als Stressfaktor empfinden.

Wer in sich ruht, kann überzeugender sprechen und behält auch im Stress einen kühlen Kopf.

pixabay.com, StockSnap (CC0)

Bei einer Rede kommen beide Faktoren dann zusammen, weswegen ein solides Stressmanagement in jedem Fall sinnvoll ist. Mit bewussten Pausen, regelmäßiger Meditation und anderen Entspannungstechniken wie Autogenem Training, Progressiver Muskelentspannung oder auch Qi Gong lässt sich der persönliche Umgang mit Stress verbessern. Auch in Situationen, die ursprünglich als große Belastung empfunden wurden, können Menschen mit Stressbewältigungs-Kompetenz sehr viel ruhiger und überzeugender auftreten.

6. Emotionen einfließen lassen

Ob im beruflichen oder privaten Umfeld: Das Publikum besteht bei jeder Art von Rede oder Vortrag aus Menschen mit einem eigenen emotionalen Empfinden. Wer seine Rede ohne emotionale Inhalte gestaltet, wird daher weniger Personen erreichen können und die eigene „Message“ bleibt nicht in den Köpfen haften.

Es ist daher durchaus erlaubt, auch auf emotionale Inhalte anzuspielen, ohne diese dabei zu sehr darzustellen. Wer von der eigenen Erlebniswelt erzählt und persönliche Empfindungen wie Frust, Leidenschaft, Wut oder auch Glück anspricht, schafft eine menschliche Basis in jedem Kontext. Dies wiederum sorgt für eine Identifikation des Publikums mit dem Redner, was das Übermitteln wichtiger Inhalte umso leichter macht.

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