wissen.de Artikel
Verschwundene Trennlinien: Historische Grenzen als Kulturdenkmal des Jahres 2014
Verschwundene Grenzen
Ob der römische Limes, die ehemalige Mauer in Berlin oder die "grüne Grenze" zwischen Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden: Dort, wo früher Wälle, Zäune oder Wachposten Gebiete abriegelten, hat heute die Natur längst wieder alle Spuren überdeckt. Viele historische Grenzen sind heute schon kaum mehr sichtbar oder sogar völlig aus der Landschaft verschwunden. Oft erinnern nur noch Gedenksteine oder Hinweisschilder daran, dass dort einst eine trennende Grenze verlief.
Viele historisch bedeutsame, aber von der Geschichte überholte Grenzanlagen wie der römische Limes verfielen im Laufe der Zeit. Andere wurden abgerissen und entfernt wie vielerorts Stadt- und Grenzmauern, die Verkehr behinderten oder beim Ausbau von Straßen und Wohngebieten störten. Von der innerdeutschen Grenze sind nur noch einige zu Denkmälern umfunktionierte Wachtürme und in Berlin einige Mauerabschnitte erhalten.
Wichtiger Teil der Geschichte und Kultur
"Es ist ein wichtiger Teil menschlicher Kulturgeschichte, dass Grenzen immer wieder überwunden werden", erklärt Herlind Gundelach, Präsidentin des Bund Heimat und Umwelt (BHU). Gleichzeitig aber haben viele dieser historischen Grenzen auch unsere Geschichte und Kultur entscheidend mitgeprägt – im Guten wie im Schlechten. Daher stellen auch die Grenzen und die Erinnerung an sie wichtige Kulturdenkmäler dar.
Um daran zu erinnern, wurden Historische Grenzen zum Kulturdenkmal des Jahres 2014 gewählt. Sie folgen damit Vorgängern wie Brunnen, Brücken, historischen Wegen und Rathäusern. Die Wahl soll dazu beitragen, an das Kulturgut historischer Grenzen zu erinnern.