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Winterblues: Was der Körper jetzt braucht
Es war vor wenigen Tagen die Hiobsbotschaft für alle Wintermuffel: Der Winter 2017/18 ist in Europa der dunkelste seit vor dem Zweiten Weltkrieg. Magere 30 Sonnenstunden gab es im Dezember in Deutschland. Der Rest: Bewölkung, Regen, Trübsal. Kein Wunder, dass da bei überproportional vielen die Laune ebenfalls düster ist. Doch es gibt eine gute Nachricht: Abhilfe kann sich jeder selbst verschaffen. Der Winterblues ist nämlich nichts anderes als eine Mangelerscheinung.
1. Sich glücklich machen
Der allererste Schritt dazu besteht darin, sich selbst zum Lachen zu zwingen. In der einfachsten Variante, indem man künstlich laut loslacht. Denn Lachen hat erhebliche Auswirkungen auf die eigene Laune – positive natürlich.
Als nächstes ersetzt man die Fernseh-Diät aus Talkshows und dem trübsinnigen Nachrichten-Einerlei durch Lustigeres. Ob man sich nun Ulk-Komödien ansieht, feingeistigen Humor oder ganz tief unter die Witze-Gürtellinie geht, ist dabei völlig gleich. Hauptsache ist, dass es uns jeden Tag einen richtig guten Lachanfall beschert. Nur eines sollte man nicht tun: Auf einen lustigen Film oder eine Serie verzichten, nur weil der Partner es vielleicht gar nicht komisch findet.
Und dann ist es an der Zeit, sich, „selbst was Gutes zu tun“. Ob ausgedehnte Shoppingtour, ein gutes Buch oder ein Besuch im Spaßbad ist dabei nachranging. Auch hier ist es das Wichtigste, dass man dabei ein bisschen egoistisch ist und seine eigene gute Laune im Blick hat.
2. Nährstoffe
Serotonin, den Namen dürften die meisten schon mal als „Glücklichmacher-Hormon“ gehört haben. Und obgleich dieser Begriff ziemlich verallgemeinert, weil Serotonin noch mehr Aufgaben im Körper hat, ist er doch nicht falsch, weil es entscheidend zu unserer Laune beiträgt.
Und hier kommt das Problem des düsteren Winters voll zum Tragen. Wenn man sich über Vitamine und Nährstoffe informiert, stellt man schnell fest, dass keines davon irgendwie „weniger wichtig“ wäre. Doch gerade Vitamin-D spielt beim Winterblues die entscheidende Rolle. Denn es wird normalerweise vom Körper selbst hergestellt und ist der Regulator für die Serotonin-Ausschüttung. Allerdings nur, wenn ausreichende Mengen an Sonnenstrahlen auf unsere Haut auftreffen – UV-B-Strahlung regt die Produktion an. Obwohl zwar auch bei einem sehr bedeckten Himmel noch UV-Strahlen auf die Erde treffen, reicht doch die Summe in diesem Dunkel-Winter nicht aus, um den Vitamin-D-Level auf einem so hohen Niveau zu halten, dass es für eine ausreichende Serotoninproduktion genügt.
Die Folgen sind identisch mit den Symptomen des Winterblues: Müdigkeit, Stimmungstiefs, Antriebslosigkeit. Die gute Nachricht ist allerdings, dass unser Körper nicht auf die Vitamin-D-Eigenproduktion angewiesen ist. Er kann es auch zugeliefert bekommen. In der einfachsten Variante als Nährstoffkapseln. Wer allerdings Punkt 1 weiter ausbauen will, nimmt auch leckere Mahlzeiten mit in die Glücklichmacher-Riege und achtet darauf, besonders D-haltige Speisen zu kochen, etwa:
- Hering & Lachs
- Eier
- Pfifferlinge
- Avocados
- Gouda
Diese Rezeptur wird einem nicht nur sprichwörtlich auf die Laune schlagen. Denn die erhöhte Vitamin-D-Zufuhr wird sich schon wenige Stunden nach der Mahlzeit positiv bemerkbar machen.
3. Farben
Sicher hat der geneigte Leser schon einmal Dokumentationen oder Berichte über die Menschen gesehen, die im Bereich der Polarkreise leben. Dann ist sicher aufgefallen, dass dort in vielen Orten die Häuser buchstäblich kunterbunt angestrichen sind. Das hat einen einfachen Grund: Die Einwohner haben erkannt, welche Rolle Farben auf unsere Stimmungslage ausüben. Und wenn dort oben im Norden oder ganz unten im Süden die polare Winternacht die Sonne kaum noch über den Horizont hieven kann und vielleicht noch Schneemassen die Landschaft das halbe Jahr über bedecken, sind natürliche Farben praktisch gar kein Thema mehr.
Nein, das bedeutet nicht, dass man jetzt seiner Hausfassade ein Villa-Kunterbunt-Makeover geben sollte, sondern dass man sich selbst mit Farben umgibt. Kleider, die Möbel, Blumen sind alles absolut Probate Mittel, um unserem Auge mehr Kost vorzusetzen als „50 Shades of Grey“.
4. Licht
Der letzte Kniff, mit dem man seine Laune steigern kann, hat abermals viel mit dem Austricksen seines eigenen Körpers zu tun. Doch zunächst muss man das Licht, das trotz der dicken Wolkendecke noch auf natürliche Weise vorhanden ist, vollkommen auszunutzen lernen.
Das bedeutet, dass man wesentlich mehr Zeit im Freien verbringt – natürlich nur zwischen Sonnenauf- und –untergang. Dabei sollte man darauf achten, dass so viel Licht wie möglich insbesondere auf unsere Augen trifft. Denn: Am hinteren Ende des Augapfels sitzen Rezeptoren, die den blauen Anteil im Tageslicht genau messen können. Trifft dieses bläuliche Licht darauf, geben sie dem Hypothalamus das Signal, die Ausschüttung von Melatonin zu hemmen. Dieses Hormon ist für die Regelung des Tag-Nacht-Rhythmus zuständig. Gelangt es in unseren Körper, werden wir automatisch müde.
Um also die Ausschüttung zu bremsen, sollte man draußen nicht nur die Augen weit öffnen, sondern auch dafür sorgen, dass keine Sonnenbrillen, Kappen usw. die Lichtmenge reduzieren können. Bei einem stark bedeckten Himmel, an dem die Sonnenscheibe nicht zu erkennen ist, ist es absolut ungefährlich, mit weit geöffneten Augen hineinzuschauen.
In Kombination mit den vorherigen Methoden reicht das selbst im jetzigen Winter schon aus, um selbst hartnäckigere Fälle von Winterblues nachhaltig zu bekämpfen. Wer allerdings aufgrund seines Lebenswandels (etwa Schichtarbeit) nicht die Möglichkeit hat, sich bei Tag viel im Freien zu bewegen, kann sich auch anders helfen. Dazu gibt es im Elektronikhandel sogenannte Lichtduschen. Im Prinzip handelt es sich dabei um nichts anderes, als starke LED-Leuchten, deren Farbtemperatur so gewählt wurde, dass sie einen unbedeckten Himmel simuliert. Die meiste Wirkung haben solche Lichtduschen, wenn man sich gleich nach dem Aufwachen, etwa beim Frühstück, davor setzt und dabei einfach die Einstrahlung genießt, während man sich Kaffee und Co. schmecken lässt.