Wirtschaftskrisen sind Störungen im fortlaufenden Prozess der Produktion und des Konsums. In der Konjunkturtheorie markieren Wirtschaftskrisen die Wendepunkte der periodischen Wachstumszyklen mit Rezession und Depression.
Wirtschaftskrisen können einzelne Wirtschaftsbereiche erfassen oder auf eine nationale Wirtschaft, aber eben auch Teile der Weltwirtschaft übergreifen.
Während in vorindustrieller Zeit v. a. Naturkatastrophen wie Missernten oder Seuchen sowie Kriege Wirtschaftskrisen auslösten, traten in frühindustrieller Zeit neben den Agrar- und Versorgungskrisen zunehmend Handels- und Spekulationskrisen in den Mittelpunkt, die sich seit der industriellen Revolution und der Herausbildung einer Weltwirtschaft z. T. dann zu Weltwirtschaftskrisen ausweiteten.
Zu den großen Weltwirtschaftskrisen zählt man die Jahre:
1857 – Die erste Weltwirtschaftskrise nimmt ihren Anfang in Russland und erschüttert die kapitalistische Welt mit Pleiten, Armut und Arbeitslosigkeit. Die Menschen merken, wie eng die Kontinente schon verhältnismäßig kurz nach der Industrialisierung miteinander verbunden sind.
1873 – Die Krise entwickelt sich zur schwersten Krise des Jahrhunderts. Die Wirtschaft stockt fast zehn Jahre lang. Dieses Mal liegt die Wurzel nicht im Agrarsektor, sondern in einer Überproduktion der Industrie. In Deutschland resultiert daraus die sogenannte Gründerkrise.
1929 – Am Schwarzen Freitag (25.10.1929) rutscht die New Yorker Börse um 13 Prozent ab (nach Amerikanischer Zeit war es noch ein Donnerstag). Es folgte eine vierjährige Depression. Mit am härtesten trifft es die Weimarer Republik.
2008 – Am 15.9.2008 erklärt die US-Regierung, die Investmentbank Lehmann Brothers nicht vor dem Konkurs zu retten. Der Immobilienboom bzw. der Handel mit riskanten Krediten findet ein jähes Ende und stürzt die gesamte Weltwirtschaft in eine tiefe Krise. Die Finanzkrise wird zur Wirtschaftskrise – und diese ist in erster Linie eine Bankenkrise. Das Vertrauen in die Finanzmärkte nimmt einen bleibenden Schaden.