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Wissenswertes zu Wimpern - Schutzfunktion, Lebensdauer und mehr

Im Alltag werden sie gehegt und gepflegt wie etwa ein kleines, natürliches Schmuckstück. Rein biologisch betrachtet jedoch haben sie ganz andere Funktionen zu erfüllen. Die Rede ist von den kleinen Härchen, die am Augenlid anliegen. Was ihre ursprüngliche Bedeutung ist und was heutzutage alles mit ihnen möglich ist, verrät dieser Artikel.

Kaum zu glauben, dass ein Auge über 200 Wimpern umgeben. Das Oberlid hat mehr Wimpern. Zudem sind diese länger.

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Zahlen, Daten, Fakten rund um Wimpern

Wimpern bestehen aus Keratin. Diese Substanz ist bereits aus dem Haupthaar sowie aus Finger- und Zehennägeln bekannt. In ihrer Farbe ähneln sie der Farbe des Haupthaares. Die folgenden Daten hat in weiten Teilen die Redaktion von blickcheck.de über die kleinen Härchen am Auge zusammengestellt:

  • Anzahl: Im Schnitt ist ein Auge von über 200 Wimpern umgeben. Das macht in Summe über 400 Wimpern an beiden Augen.
  • Verteilung: Die Verteilung an Ober- und Unterlid ist ungleich. Zwischen 75 und 125 Wimpern befinden sich am oberen Lid; 25 bis 50 Wimpern befinden sich am unteren Lid.
  • Länge: Auch bei der Längenverteilung gibt es Unterschiede im Vergleich des oberen und des unteren Lids. Eine Wimper am Oberlid hat 12 Millimeter Länge, eine Wimper am Unterlid hat im Schnitt acht Millimeter Länge. Um die Länge der Wimpern zu verbessern, helfen Wirkstoffe wie etwa Hyaluron, Panthenol, Rizinusöl oder andere Wirkstoffe (Quelle: wimpernverlaengerung.org).
  • Lebensdauer: Etwa zwei bis drei Monate wächst eine Wimper, bevor sie wieder ausfällt.
  • Krankheiten: Als Distichiasis werden eingewachsene Wimpern bezeichnet. Als Madarosis wird die Krankheit bezeichnet, bei der die Wimpern ausfallen. Zurückzuführen ist dies meist auf Medikamente, einen Vitaminmangel oder eine Blepharitis. Das ist der Fachbegriff für eine Lidrandentzündung.

Welche Funktion haben Wimpern?

Wimpern sind ein Schutzmechanismus, der mitnichten typisch für den Mensch ist, sondern vielmehr typisch für Säugetiere ist. Ähnlich wie die Augenbrauen auch, sollen Wimpern die Augen schützen. Nur wie sie das tun, ist komplett unterschiedlich. Augenbrauen sind statisch, befinden sich meist halbrund über dem Auge und haben eigentlich die Funktion, Schweißperlen abzufangen, die von der Stirn rinnen. Diese sollten tunlichst nicht ins Auge tropfen. Deutlich aktiver sind hingegen die Wimpern selbst. Sie wachsen am oberen und unteren Augenlid. Links und rechts von den Wimpernwurzeln befinden sich Schweiß- und Talgdrüsen. Auch Wimpern sollen das Auge schützen, wobei sie deutlich aktiver sind, denn: Sobald ein Fremdkörper die Wimpern berührt, schließen sie sich. Dieser Reflex schützt das Auge und die empfindliche Bindehaut vor Fremdkörpern und Schmutzpartikeln.

Während dieser Schutzmechanismus für viele noch einleuchtend ist, sind diese weiteren Funktionen der Wimpern eher unbekannt:

  • Wimpern verhindern, dass das Licht der Sonne ungestört auf das Auge fällt. Zugeklappte Wimpern sorgen für eine Durchbrechung des Lichts.
  • Wimpern beeinflussen den Luftstrom, der auf das Auge trifft. Da sie in ihrer Länge in der Regel in einem bestimmten Verhältnis zur Größe des Auges stehen, können sie die Luftgeschwindigkeit direkt über dem Auge reduzieren. Auch das schont die Bindehaut.
  • Wimpern leiten die Luft, die auf das Auge trifft, zu den Seiten hin ab. So verhindern sie, dass das Auge austrocknet.

Um die Wimpern durch Make-up und Mascara nicht zu sehr zu belasten, kann ein Lash Primer, der im Vorfeld aufgetragen wird, die Wimpern schützen. Auch für einen ausgewogenen Feuchtigkeitsgehalt der Wimpern sollte jeder sorgen. Vaseline, Jojobaöl und Ölivenöl sind hierfür geeignete Mittel.

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Wimpern richtig pflegen – so bleibt der Schutz des Auges erhalten

Wimpern haben einen wichtigen Schutzmechanismus für das empfindliche Auge. Doch da sich nur wenige Menschen auf diese wichtige Funktion besinnen und stattdessen die optischen Highlights voller, langer Wimpern betonen, kommt die Pflege der Wimpern häufig zu kurz. Mit den folgenden Tipps bleiben die Wimpern als wichtige Schutzfunktion des Auges erhalten:

Tipp 1: Jojobaöl und Olivenöl sind zwei wichtige Feuchtigkeitsspender, die – mit einem Wattestäbchen auf die Wimpern aufgetupft – die Wimpern pflegen und Feuchtigkeit spenden. Wimpern, die mit ausreichend Feuchtigkeit versorgt sind, bleiben gesund und brechen nicht etwa ab.

Tipp 2: Durch jeden Schminkvorgang können Wimpern brüchig werden. Um das zu verhindern, empfehlen Experten, einen sogenannten Lash Primer aufzutragen, bevor die Wimperntusche auf die Härchen kommt. Dieser Lash Primer legt einen Schutzfilm über die Härchen – bevor die Farbe kommt. Auch beim Abschminken kann die Damenwelt ihren Wimpern viel Gutes tun, in dem sie die Wimpern sorgfältig und mit einem Tropfen Öl auf dem Wimpernkranz von der Farbe befreit.

Tipp 3: Ein Tupfen Vaseline hält Wimpern feucht und macht sie geschmeidig. Idealerweise werden Wimpern mit Vaseline haltiger Feuchtigkeitscreme von Make-up befreit. Das reinigt und pflegt in einem. Der dünne Film, der von der Vaseline zurückbleibt, kann über Nacht die Augenpartie und die Wimpern pflegen.

Tipp 4: Leiden die Wimpern sichtlich unter viel Make-up, können natürliche Produkte eine gute Alternative sein. Auch selbst gemachte Mascara (aus Stärke, Tonerde, Aloe-Vera-Gel, Aktivkohle und Wasser) kann Wimpern helfen, sich zu regenerieren. Das komplette Rezept gibt es von der Beautyredaktion unter elle.de.

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