Lexikon

Drüsen

lateinisch Glandulae
Drüsen des Menschen
Drüsen: Exokrine Drüsen des menschlichen Körpers
DrüseLage, MündungSekretAufgabe
AfterdrüsenHaarbälge rund um den AfterSchweiß, Duftstoffebefeuchten den After, sorgen für Individualduft
Bartholin-Drüsenseitlich des Scheideneingangs der FrauSchleimbefeuchten den Scheidenvorhof
Bronchien-, LungendrüsenBronchien, LungenästeSchleimhalten Bronchien und Lungen feucht, fangen Fremdkörper auf
Brunner-Drüsenzwischen den Zwölffingerdarm-Zottenalkalischer Schleimmachen den Nahrungsbrei gleitfähig
Cowper-DrüsenHarnröhre des Mannesalkalisches Sekretmachen den Penis gleitfähig
DarmdrüsenDünndarmzotten, Lumen des Dick- und MastdarmsDarmsaft, Verdauungsenzymehalten den Nahrungsbrei flüssig, schließen die Nahrung auf
GebärmutterdrüsenGebärmutterschleimhautSchleimhalten die Gebärmutter feucht
Harnröhrendrüsenunterer Teil der HarnröhreSchleimschützen die Harnröhre vor Urin, Sperma
Krause-DrüsenBindehaut des AugesSchleimhalten Augen und Lider gleitfähig
Leberrechter OberbauchGalleemulgiert die Fette im Speisebrei, scheidet Schadstoffe aus
MagendrüsenFundus- und Korpusschleimhaut des MagensMagensaft: Enzyme (aus Hauptzellen), Salzsäure, Schleimbeginnen mit dem Aufschluss der Nahrung, bereiten den Nahrungsbrei
MilchdrüsenBrust der FrauMilchversorgen den Säugling mit Nähr- und Abwehrstoffen
NasendrüsenNasenschleimhautFlüssigkeit, Schleimhalten die Nase feucht
OhrenschmalzdrüsenHaut des äußeren Gehörgangsfettige Absonderungschützen das Trommelfell gegen Fremdkörper
Pankreas (Bauchspeicheldrüse)quer im Oberbauch hinter dem Magenalkalischer Verdauungssaft, Enzymeschließt die Nahrung zur Eiweiß-, Fett und Kohlenhydratverdauung auf
Prostata (Vorsteherdrüse)umgibt die Basis der männlichen Harnröhremilchiges, dünnflüssiges Sekretverdünnt das Sperma, verleiht den Samenzellen die Beweglichkeit
Schweiß-, DuftdrüsenHautoberflächeSchweiß (Wasser, Kochsalz, flüchtige Fette, Harnstoff u. a.)regulieren die Körpertemperatur, verleihen individuellen Duft
Speicheldrüsenpaarige Ohr-, Unterzungen-, Unterkieferspeicheldrüsen; MundhöhlenschleimhautVerdünnungsspeichel, Gleitspeichel, Schleim, Enzym (Amylase)benetzen die Mundhöhle, durchfeuchten die Nahrung, setzen die Kohlenhydratverdauung in Gang
Tränendrüsenoberhalb des äußeren Lidwinkels des Auges im StirnbeinTränenflüssigkeithalten Auge und Lider feucht
VorhautdrüsenVorhaut, Penishals, EichelTalg, Fettebilden unter Verfettung ihrer Zellen das Smegma
Wimperndrüsentief im Rand des AugenlidsSchweißhalten Haarbälge der Wimpern elastisch
ZervixdrüsenHalskanal der Gebärmutterglasiger Schleimbefeuchten die Scheide, schützen die Gebärmutter vor Infektion
aus spezifischem Drüsengewebe aufgebaute Organe, die bestimmte Flüssigkeiten (z. B. Milch, Harn, Schweiß, Salzsäure, Verdauungsenzyme, Hormone) oder auch feste Harnkristalle, Talg, Schleim oder Gase (Duftstoffe, Sauerstoff) absondern. Drüsen sind einzellig z. B. die Nesselzellen bei Nesseltieren oder vielzellig. Bei den vielzelligen Drüsen unterscheidet man schlauchförmige (tubulöse) Drüsen (einfache oder verästelte Drüsenschläuche), z. B. Leber, Niere, Schweißdrüsen beim Menschen, und traubige (azinöse, alveoläre) Drüsen, die am blinden Ende ihres Drüsenschlauches traubig erweitert sind und dort die sekretorischen Zellen enthalten, z. B. die Speicheldrüsen von Gliedertieren, Weichtieren und Wirbeltieren.
Nach ihrer Lage unterscheidet man epitheliale Drüsen, die in der Haut oder in der Darmwand liegen, exoepitheliale Drüsen außerhalb des Epithels im Bindegewebe und subepitheliale Drüsen, vielzellige Drüsen, die durch Hauteinstülpungen unter die Oberfläche verlegt sind. Nach der Art ihrer Ausscheidung unterscheidet man exokrine Drüsen (Drüsen äußerer Sekretion) und endokrine Drüsen (Drüsen innerer Sekretion). Exokrine Drüsen geben ihre Ausscheidungen Sekrete (wenn sie dem Körper noch dienlich sind), z. B. Verdauungsenzyme, oder Exkrete (Abfallstoffe), z. B. Harn, Schweiß meist mit einem Ausführgang, manchmal auch ohne (z.B. Schleimzellen in Magen und Darm), auf die Hautoberfläche oder in den Darmkanal ab. Endokrine Drüsen geben ihre Ausscheidungen (Inkrete: Hormone) direkt ins Blut ab.
Haut: schematischer Längsschnitt
Haut: schematischer Längsschnitt
Schnitt durch die Haut eines Säugetiers. Die Oberhaut oder Epidermis wird innerhalb von drei Wochen vollständig erneuert, indem sie ständig neue Zellen bildet, während die oberen Zellschichten verhornen und absterben und fortlaufend abgeschilfert werden. Die Lederhaut besteht aus faserigem Bindegewebe, zugfesten kollagenen Fasern und dehnbaren elastischen Fasern, und verleiht der Haut Festigkeit. Die Unterhaut besteht aus lockerem Bindegewebe und Fettgewebe, das Wärme- und mechanischen Schutz bietet und der Energiespeicherung dient. Zahlreiche Blutgefäße in der Leder- und Unterhaut sorgen für Ernährung, Sauerstoffzufuhr und Wärmeausgleich. Nerven, deren Äste bis in die Oberhaut reichen, verleihen der Haut Empfindungsvermögen.
Hormone und endokrine Drüsen
Hormone und endokrine Drüsen
Unechte Drüsen sind die Lymphknoten des Lymphsystems, die u. a. als Blutfilter und Bluterneuerungsstätte wirken. Eine Drüse sowohl exokriner als auch endokriner Funktion ist die Bauchspeicheldrüse (Pankreas).
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