Lexikon
Charạkter
[
ka-; der; griechisch, „Gepräge, Merkmale“
]die „seelisch-geistige Eigenart des Menschen“ (H. Rohracher); im Mittelalter Character sacramentalis, durch die Sakramente der Seele eingeprägtes Zeichen. Schon bei Theophrast ist Charakter Inbegriff der typischen Merkmale eines Menschen (z. B. der Aufschneider, der Feigling), ebenso bei J. de La Bruyère, dessen „Caractères“ (1688) darüber hinaus den Charakter der Zeit, der Geschlechter, der Stadt, des Hofes u. Ä. beschreiben. Von diesem deskriptiven Charakterbegriff ist der normative zu unterscheiden: Charakter als durch Erziehung und Selbsterziehung gebildete „Gestalt des Willens“ (J. F. Herbart). Hierauf beziehen sich Ausdrücke wie Charakterstärke, Charakterschwäche, Charakterlosigkeit.
Die Unterscheidung von angeborenem (erbbedingtem) und erworbenem Charakter ist für die psychologische Charakterforschung unentbehrlich, wobei der angeborene Charakter nach der älteren Auffassung mit dem Temperament zusammenfällt.
Die wissenschaftliche Problematik des Charakterbegriffs liegt in der Durchkreuzung biologischer, psychologischer, soziologischer und geisteswissenschaftlicher Bestimmungen, die zu einer Fülle von einander entgegengesetzten Charakterbegriffen geführt hat. Der Charakter gilt heute mehr als Gesamtheit wiederkehrender psychischer Verlaufsgestalten (Dynamik), und der Begriff wird meist abgelöst durch den der Persönlichkeit, der zusätzlich die spezifischen Wirkungen der Umwelt auf das Individuum umfasst.
Wissenschaft
Stressgeruch macht Hunde pessimistisch
Mit Anspannung belastete Luft drückt Hunden offenbar auf die Stimmung: Wenn sie den Geruch gestresster Personen wahrnehmen, gehen sie mit einer eher pessimistischen Erwartungshaltung auf Neues zu, lassen Studienergebnisse vermuten. Es könnte sich dabei somit um eine Form der emotionalen Ansteckung zwischen Mensch und Tier handeln...
Wissenschaft
Abfallbeseitigung im Gehirn könnte Gedächtnis verbessern
Je älter wir werden, desto schlechter kann unser Gehirn Abfallstoffe entsorgen. Das kann mit einer verringerten Gedächtnisfunktion bis hin zu neurodegenerativen Krankheiten einhergehen. An Mäusen haben Forschende nun nachgewiesen, dass die Lymphgefäße rings ums Gehirn eine wichtige Rolle für die Abfallentsorgung und für das...
Mehr Artikel zu diesem Thema
Weitere Artikel aus dem Kalender
Weitere Artikel aus der Wissensbibliothek
Weitere Lexikon Artikel
Weitere Artikel aus dem Wahrig Fremdwörterlexikon
Weitere Artikel aus dem Bereich Gesundheit A-Z
Weitere Artikel auf wissenschaft.de
Mir ist so langweilig!
Die Kraft der Kunst
News der Woche 14.03.2025
Die Rätsel des Weißen Trüffels
Luft nach oben
Die verborgene Kraft der kleinsten Mikroquasare