Lexikon
Christliche Parteien
auf der programmatischen Grundlage der christlichen Glaubenslehre im 19. Jahrhundert in Europa entstandene Parteien, die zunächst stark konfessionsgebunden agierten. Vom Katholizismus geprägte Parteien waren vor allem in homogen katholischen Ländern wie Belgien und Österreich zu finden. In Belgien etwa die Katholische Partei (KP), aus der sich die spätere Christliche Volkspartei entwickelte, in Österreich die 1891 gegründete Christlichsoziale Partei (CP). In Deutschland war das 1870 gegründete Zentrum die wichtigste von der katholischen Konfession beeinflusste Partei.
Die an den Protestantismus gebundenen Parteien erlangten in der Regel nicht die Bedeutung der katholischen Parteien; zu nennen ist hier z. B. die 1878 gegründete Christlichsoziale Arbeiterpartei in Deutschland.
Im Verlauf der politischen Entwicklung des 20. Jahrhunderts schwächte sich die Konfessionsgebundenheit der christlichen Parteien im Zuge des Aufbaus der modernen Industriegesellschaften zunehmend ab. Es entstanden in vielen europäischen Ländern christliche Parteien neuen Typs, die sich zwar noch auf die christlichen Grundwerte berufen, aber in ihrer politischen Programmatik die politischen Interessen unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen repräsentieren. Typisches Beispiel für eine solche Partei ist die 1945 gegründete CDU, die sich rasch zu einer modernen Massenpartei entwickelte.
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