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AHA-Regeln gegen Corona – und gegen Erkältung?

Sind die AHA-Regeln auch ein guter Schutz vor einem grippalen Infekt? Schauen wir doch mal genauer hin!

Mit Alltagsmaske und Abstand auch gegen Erkältungen gerüstet?

iStock.com, filadendron

A wie Abstand halten

Das erste A der AHA-Regeln gegen Corona steht für: „Abstand halten!“ Gemeint ist mit dieser Regel ein Abstand zu Mitmenschen von mindestens 1,5 Metern. Mitunter werden sogar mindestens zwei Meter gefordert für diese auch als Social Distancing bekannt gewordene Regel. Der Hintergrund für diese Maßgabe ist einfach: Das Corona-Virus – aber auch einige andere Viren – werden beim Atmen und Sprechen mit kleinen Tröpfchen ausgeatmet. Die halten sich aber nur über eine bedingte Zeit in der Luft, bevor sie zu Boden sinken. In dieser Zeit können sie nur eine bestimmte Distanz überwinden. Diese Distanz haben Wissenschaftler für das Gros der Tröpfchen als 1,5 bis zwei Meter ermittelt. Hier ist die Viruslast also am höchsten. Nur feine Aerosole bleiben deutlich länger in der Luft und verteilen sich weiter. Deshalb bietet Abstandhalten allein aus den AHA-Regeln auch keinen hundertprozentigen Schutz vor Corona. Da viele Erkältungsviren ebenfalls per Tröpfcheninfektion übertragen werden, bietet die Abstandsregel aber zumindest einen gewissen Schutz gegen einen grippalen Infekt. Dass wir dieses Jahr eine lästige Erkältung loswerden müssen, wird durch Abstand halten also unwahrscheinlicher.

H wie Hygiene beachten

Das H aus den AHA-Regeln gegen Corona steht für das Beachten der Hygienemaßnahmen. Darunter zusammengefasst werden das Niesen oder Husten in die Armbeuge statt in die Hand und das regelmäßige Händewaschen bzw. die Handdesinfektion. Diese Regel soll zum einen ebenfalls vermeiden, dass virushaltige Tröpfchen weit in der Umgebung verteilt werden. Zum anderen zielt sie vor allem auf den Verbreitungsweg der Schmierinfektion ab. Wer in die Hände niest oder hustet, verbreitet nämlich das Virus sehr effektiv weiter. So landet es auf Türklinken, Tastaturen, Geldscheinen und vielen anderen Oberflächen. Wer diese dann anfasst und sich danach beispielsweise die Augen reibt oder mit ungewaschenen Händen isst, kann sich leicht infizieren. Wer sich dagegen regelmäßig die Hände wäscht, reduziert nicht nur das Risiko, sich selbst anzustecken. Er vermeidet auch, dass er das Virus selbst weiter in der Umgebung verbreitet. Die Schmierinfektion ist für viele Erkältungsviren ebenfalls ein beliebter Verbreitungsweg. Deshalb schützt die Hygiene aus den AHA-Regeln auch gegen Erkältung. Macht sie es doch diesen Viren ebenfalls schwerer, sich auszubreiten.

A wie Alltagsmaske tragen

Vor allem um diese AHA-Regel gegen Corona ist mancherorts ein heftiger Streit über Sinn und Unsinn entbrannt. Sie steht nämlich für das Tragen der mitunter sehr ungeliebten Masken. Die Alltagsmasken sind in der Regel einfache OP-Einmalmasken oder (selbst) genähte Stoffmasken. Sie sollen vor allem die Ausbreitung virusbelasteter Aerosole und die Aerosolbelastung in geschlossenen Räumen verringen. Auf Null reduzieren lässt sich die Ausbreitung allerdings nicht, weshalb Masken allein als Maßnahme nicht ausreichen. Je nach Maskentyp bieten die Mund-Nase-Bedeckungen auch einen gewissen Eigenschutz. Der ist bei OP- und Stoffmasken eher gering. Am höchsten ist der Eigenschutz bei FFP2- und FFP3-Masken. Diese Masken als Ausführung ohne Ventil schützen auch das Umfeld am effektivsten. Hier zielt die Maßnahme ebenfalls wieder vor allem auf die Tröpfcheninfektion, die auch die Erkältungsviren zur Verbreitung nutzen. Daher bieten die Masken einen gewissen Schutz vor einem grippalen Infekt.

AHA-Regeln gegen Corona und Erkältung – Ein Fazit

Das Corona-Virus und die Erkältungsviren bedienen sich derselben Ausbreitungswege. Deshalb lässt sich mit den AHA-Regeln gegen Corona auch einer Erkältung effektiv vorbeugen. Wichtig ist hierbei, sich nicht auf einzelne Maßnahmen zu verlassen. Erst die Kombination der einzelnen Aspekte bringt die höchstmögliche Sicherheit – gegen das Corona-Virus, aber eben auch gegen Erkältungsviren. Das häufig angehängte „L“ für „Lüften“ kann ebenfalls den Infektionsdruck durch Viren des grippalen Infekts in einem Raum senken. Wo durch häufiges Lüften weniger Aerosole vorhanden sind, haben es nicht nur Corona-Viren schwer. Einzig die Corona-App, die an die Maßnahmen mitunter als A oder C nach dem L noch angehängt wird, ist maßgeschneidert auf das Covid19-Virus. Einen Schutz vor grippalen Infekten bietet sie nicht, da sie nur eine Erleichterung der Nachverfolgbarkeit von Infektionsketten erlauben und dadurch die Quarantäne vereinfachen soll. Alle anderen AHA-Regeln gegen Corona können auch gut einer Erkältung vorbeugen.

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