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Zehn FAQs zum Thema Kaltschaummatratzen
Körpergröße, Gewicht und Schlafverhalten sind grundlegende Entscheidungskriterien bei der Wahl eine Matratze, obgleich Schlafgewohnheiten weltweit durchaus verschieden sind. Laut Stiftung Warentest werden Matratzen häufig mit den Buchstaben A, E, I und H gekennzeichnet, die Aufschluss darüber geben, welcher Schlaftyp man ist, um auf Basis dieser Erkenntnis die passende Matratze auswählen zu können. Dabei klaffen Theorie und Praxis häufig auseinander. Schließlich gibt es keine Formel, mit der sich schlussendlich bestimmen lässt, welche Matratze die richtige ist. Vor der endgültigen Entscheidung zur Matratze ist als ein Probeliegen oder -schlafen ratsam. Zur Unterstützung bei der Wahl der neuen Matratze soll diese FAQ-Sammlung dienen.
1. Was macht die Kaltschaummatratze so beliebt?
Der Begriff „Kaltschaum“ beschreibt im Grunde genommen das Herstellverfahren, denn Kaltschaummatratzen werden mit kalter Luft (anstatt unter Zufuhr von Wärme) aufgeschäumt. Die Poren, die dabei in ganz unterschiedlichen Größen entstehen, haben gleich zweierlei Vorteile: Sie sorgen (1) für eine wohltuende Liegeentlastung und (2) für eine Feuchtigkeits- und Luftzirkulation, die besonders hygienisch und ausgewogen ist.
2. Was ist für die besondere Form der Liegeentlastung bei Kaltschaummatratzen entscheidend?
Zweierlei: die Federung der Kaltschaummatratze und die Punktelastizität. Dieser besondere Vorteil kommt allerdings nur dann zum Tragen, wenn die Kaltschaummatratze auch zu ihrem Nutzer passt – und das heißt: der Härtegrad muss zum Schlafenden passen und richtet sich hierbei in weiten Teilen nach dem Körpergewicht (vgl. Frage 3 und 6).
3. Was sind 7-Zonen-Kaltschaummatratzen?
Eine 7-Zonen-Kaltschaummatratze ist in verschiedene Zonen unterteilt. Dadurch wird die menschliche Wirbelsäule sowie der Körper an sich so gebettet wie ein Orthopäde dies mit Blick auf die Gesundheit auch empfehlen würde. Zentral für die jeweiligen Modelle ist hier eine möglichst hochwertig konzipierte Schulterzone, wie auch hier gezeigt wird. So erfährt die Wirbelsäule optimalen Halt und die Liegeeigenschaft der Matratze wird insgesamt erhöht. Eine Alternative sind 5-Zonen-Kaltschaummatratzen. Die Anzahl der Zonen wird nicht selten als Entscheidungskriterium beim Kauf herangezogen.
4. In welchen Härtegraden sind Kaltschaummatratzen verfügbar?
In zwei Härtegraden. Der Härtegrad 2 ist für Menschen, die unter 80 Kilogramm wiegen. Der Härtegrad 4 ist für Menschen, die zwischen 80 und 115 Kilogramm wiegen.
5. Oft heißt es, dass das Raumgewicht bei Kaltschaummatratzen nicht zu niedrig sein sollte. Was verbirgt sich hinter dieser Größe?
Mit dem Begriff „Raumgewicht“ (kurz: RG) wird ein Qualitätsmerkmal ausgegeben, das sich in Kilogramm pro Kubikmeter bemisst und Aufschluss über die Güte von Schaumstoff gibt. Grundsätzlich gilt hierbei die Faustregel: Je höher der RG-Wert ist, desto besser ist auch der Schaumstoff, denn ein hoher RG-Wert zeigt auch an, dass die Elastizität hoch und die Materialermüdung gering ist. Schnell bildet sich eine Kaltschaummatratze wieder zu ihrer einstigen Form zurück. Zudem wirkt sich ein hoher RG-Wert letztlich auch positiv auf die Haltbarkeit einer Matratze aus. Als Richtwert gilt ein Raumgewicht ab circa 50 Kilogramm pro Kubikmeter als Zeichen für eine hochwertige Matratze.
6. Was bedeute „Stauchhärte“ in Bezug auf Matratzen?
Der Begriff „Stauchhärte“ wird häufig als Äquivalent für den Härtegrad verwendet. Dieser wird – wie bereits in Frage 4 erwähnt, meist in zwei Härtegraden ausgegeben. Weitere Härtegrade sind in Abhängigkeit vom Hersteller zudem möglich.
7. Ist Kaltschaum eine große Unbekannte oder bereits alltagstauglich?
Kaltschaum wird bereits in Fußböden, Schuhsohlen, Dichtungen, Skiern und Autositzen verbaut. Die Herstellung erfolgt dabei immer ähnlich: Kunststoffharze werden aus Raps- oder Pflanzenöl gewonnen und sind Grundbestandteil von Kaltschaummatratzen. Die Aufschäumung erfolgt mittels CO2-Zufuhr oder durch den Kontakt mit Wasser. Anschließend wird der Kaltschaum getrocknet und zur Kaltschaummatratze weiter verarbeitet.
8. Welche Vorteile bringen Kaltschaummatratzen mit sich?
Kaltschaummatratzen sind wahre Allrounder, weil sie beispielsweise die männlichen Schultern entlasten und die weibliche Taille stützen können, ohne dass sie ein Rascheln von sich zu geben. Das Material ermöglicht eine rasche Rückbildung eingelegener Kuhlen. Die Lebensdauer ist bei richtiger Pflege vergleichsweise lang, die Wärmeisolation ist ebenso gut wie die hygienisch notwendige Luftzirkulation.
9. Kaltschaum vs. Standardschaum – was ist empfehlenswert?
Das Votum des Fachverbandes Matratzen Industrie e.V. lautet klar und deutlich: Kaltschaummatratzen, denn die Materialqualität ist besser, die Porenstruktur macht die Matratze komfortabel und leicht, die Elastizität ist deutlich sichtbar. Kaltschaummatratzen sind besonders langlebig und eignen sich für die Schläfer, die häufig frieren.
10. Sind Kaltschaummatratzen für Allergiker geeignet?
Ja, das sind sie. Hausstaubmilben und Pollen – das sind die häufigsten Feinde für Allergiker-Nasen. Dabei stellt nicht die große Anzahl an Milben (über 10.000 pro ein Gramm Staub) das Problem dar, sondern deren Kot, der zu Staub zerfällt und über die Atemluft verbreitet wird. Um gegen die Einlagerung von Milben anzukämpfen, empfiehlt es sich, auf eine Matratze zu setzen, die atmungsaktiv ist und deren Bezug mit sehr hohen Temperaturen waschbar ist. Da Kaltschaummatratzen diese Bedingungen erfüllen, sind sie für Allergiker besonders gut geeignet.