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Kraut und Würste

Monika Wittmann

Ausgewogene Tradition

"Morgen, Kinder, wird's was geben, morgen werden wir uns freu'n,
welch ein Jubel, welch ein Leben wird in unserm Hause sein!
Einmal werden wir noch wach, heißa, dann ist Weihnachtstag!"

Eine unbändige Freude auf Weihnachten spricht aus diesem alten Lied. Nicht nur die Geschenke wurden damals mit Spannung erwartet. Jung und Alt sehnte sich auch nach leckerem Festtagsschmaus und Fröhlichkeit. Denn in den Adventswochen galt ein strenges Fastengebot.

Auch am 24. Dezember wurde nur ein sparsames Mahl aufgetragen. Bis Mitternacht knurrte der Magen, dann ging es zur Christmette. Kam die Familie durchfroren und hungrig nach Hause, stieg ihr ein verheißungsvoller Duft in die Nase: Auf dem Herd schmorte schon das Kraut mit den Würsten von der eigens geschlachteten "Mettensau". Noch heute erinnert der Name "Mettwurst" an diese Tradition.

Wohl bekomm's! Das deftige Gericht ist reich an sogenannten "bioaktiven Substanzen" - Stoffen, die uns einfach gut tun. So wird die fleischliche Lust nach altem Rezept mit Majoran gewürzt. Das hilft, das Fett besser zu verdauen. Ein Klacks Senf tut sein Übriges. Und - hätten Sies gewusst? - Senf macht Laune, denn er enthält einen wichtigen Baustein für den Glücksstoff Serotonin.

Dazu noch ein Schlag Sauerkraut und Ihr Immunsystem hält dem Winter stand! Das Powerkraut senkt auch den Cholesterinspiegel. Damit hatten unsere Vorfahren allerdings kaum Probleme. Sie lebten ja in einem ausgewogenen Rhythmus von Verzicht und Völle: Nach vier Wochen Fasten konnten sie an den Feiertagen unbesorgt schlemmen.

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