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Aktien, Fonds & Co: Beratung, Zeichnung, Depotführung

Wie viel Risiko will und kann ich eingehen? Wie groß muss der Kapitalanteil sein, über den ich schnell verfügen kann? Und: Wie viel kann ich in langfristige Anlagen investieren? - Wer diese Fragen für sich beantworten kann, der ist auf dem besten Weg zu seinen Anlagezielen und der persönlichen Anlagestrategie. Wenn man weiß, wie weit es einem um kurzfristige Gewinne oder eine hohe Rentabilität geht, wie lang der Anlagehorizont ist und wie hoch die Risikobereitschaft, der ist für die entscheidende Anlageberatung bei der Hausbank oder Online-Brokern, Finanzdienstleistern oder Vermögensverwaltern gut gerüstet.

Michael Fischer

Was leistet eine gute Anlageberatung?

Bei der Geldanlage spielt das Beratungsgespräch vor Eröffnung eines Wertpapierdepots eine besonders wichtige Rolle. Denn hier muss sich die Bank bzw. der Berater nicht nur über die Vermögens- und Einkommensverhältnisse einen Überblick verschaffen, sondern ebenso über die Anlageerfahrung und Anlagewünsche. Auf dieser Grundlage wird mit Hilfe eines Fragebogens die Risikoneigung festgelegt und die dazu passenden Anlageformen. Jeder potenzielle Anleger sollte bei Bedarf genau nachfragen, welcher Risikoklasse er zugeordnet wird und um welche Anlagevorschläge und Kosten es hinausläuft. Am Besten, man führt über das Beratungsgespräch ein kurzes Protokoll - immerhin geht es meist um viel Geld, mehr oder weniger hohes Risiko und verschiedenste Renditechancen.

Wer berät bei der Geldanlage?

Eine Anlageberatung bieten neben Kreditinstituten auch unabhängige Finanzdienstleister und Vermögensverwalter. Ihr Vorteil: Sie kommen ins Haus und kümmern sich nicht nur um die Investmentstrategie, sondern auch um alle weiteren Geldgeschäfte wie notwendige Versicherungen oder die passende Baufinanzierung. Ihr Honorar erhalten sie meist über Provisionen.

Was ist die “Beraterhaftung”?

Anfang der 1990er Jahre hat der Bundesgerichtshof die so genannte "Beraterhaftung" geschaffen, d. h. die Bank oder der Berater hat die Pflicht, den Anleger umfassend zu informieren und zu beraten. Unterschlägt der Berater bzw. die Bank für ein Investment wichtige Informationen, dann kann ebenso eine Beraterhaftung gegeben sein wie bei einer unzureichenden und unverständlichen Produktinformation. Ist ein solches Vorgehen vom Anleger protokolliert, kann mit der Bank oder dem Berater eine Lösung gefunden oder notfalls eine gerichtliche Klärung erwirkt werden.

Mit welchen Nebenkosten muss beim Wertpapiergeschäft gerechnet werden?

Ist die Entscheidung für eine Aktie, für Fonds, Genussscheine oder Optionen gefallen, dann sollte man sich auch über die Nebenkosten im Klaren sein. Beim Kauf oder Verkauf von Aktien verlangen die Kreditinstitute beispielsweise derzeit zwischen 0,2 und 1 Prozent vom Ordervolumen. Für geringe Anlagesummen gibt es eine Mindestgebühr. Die Depotführungskosten sind meist abhängig vom Depotvolumen und der Anzahl der verschiedenen Wertpapiere. Bei diesen Gebühren sind Direktbanken häufig günstiger als die großen Filial-Banken. Dafür verzichten Letztere auf jegliche Beratungsgebühren und bieten eine persönliche Betreuung.

Wie werden Aktien und Fonds versteuert?

In Deutschland fallen auf alle Zinseinkünfte, die über dem gesetzlich festgelegten Freibetrag hinausgehen, Steuern an. Seit 1. Januar 2005 gilt bei Investmentfonds wieder die Zwischengewinnbesteuerung. Darüber hinaus gilt: Die Hälfte der Dividende von Aktien und Fonds erhalten Anleger steuerfrei. Voll steuerpflichtig sind dagegen festverzinsliche Wertpapiere und Dividenden von Fondsgesellschaften mit Sitz im Ausland. Welche Gewinne und Verluste in welcher Höhe steuerpflichtig sind - auch das wissen gute Anlageberater, unabhängige Finanzdienstleister oder Vermögensverwalter.

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