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Bienen: Bedrohte Helferlein

Bienen machen nicht nur Honig: Durch ihre emsige Bestäubungsarbeit sorgen die Insekten auch dafür, dass Früchte für unsere Teller reifen. Dadurch bringen sie allein in Deutschland jährlich einen wirtschaftlichen Nutzen von Milliarden Euro ein. Doch die nützlichen Helferlein sind in Gefahr: Parasiten, Pestizide und andere Bedrohungen setzen ihnen zu. Hilfe ist nötig - und schon im Kleinen möglich.

.Bienen gehören zwar zu den kleinsten, aber auch zu den wichtigsten Nutztieren des Menschen.

pixabay.com, Tookapic

Die Biene ist vielleicht eines der kleinsten Nutztiere des Menschen - doch zugleich eines der wichtigsten. Denn trotz ihrer winzigen Statur vollbringen die Insekten wahrlich große Leistungen für uns. Nicht umsonst werden die Tierchen im Sprachgebrauch oft mit dem Adjektiv fleißig versehen. Vielen mag in diesem Zusammenhang zunächst die Produktion des schmackhaften, goldenen Sirups einfallen, der uns Tag für Tag das Frühstück versüßt. Bienen aber machen weitaus mehr als nur Honig.

Wenn sie von Blüte zu Blüte fliegen, um Nektar und Pollen zu sammeln, bestäuben sie dabei auch zahlreiche Pflanzen. Viele Arten tragen vor allem dank der Bienen Früchte, darunter auch etliche Nutzpflanzen. Damit sind Bienen für die Landwirtschaft unerlässlich - und ökonomisch gesehen von großer Bedeutung. Der Wert der durch die Insekten ermöglichten Ernten liegt Experten zufolge weltweit bei circa 150 Milliarden Euro pro Jahr. Ihr volkswirtschaftlicher Nutzen in Deutschland wird auf rund 2,7 Milliarden Euro geschätzt.

Die aus Asien eingeschleppte Milbe Varroa destructor gilt als einer der größten Feinde europäischer Bienen.

Agricultural Research Service, United States Department of Agriculture / Public Domain

Zerstörerische Milbe

Umso dramatischer ist die Lage, in der sich Bienenvölker bei uns und in vielen anderen Ländern befinden. Apis mellifera, wie die in Europa heimische Honigbiene wissenschaftlich korrekt heißt, ist akut in Gefahr. Besonders fatal: Die Insekten haben längst nicht mehr nur mit einer Bedrohung zu kämpfen. Ihr Überleben ist gleich durch mehrere Faktoren bedroht.

Zunächst wäre da die vor rund 60 Jahren aus Asien nach Europa eingeschleppte Milbe Varroa destructor. Sie gilt als einer der größten Feinde europäischer Bienen. Denn die parasitischen Spinnentiere saugen das Blut von Bienenlarven, Puppen und Erwachsenen und schwächen dadurch deren Abwehr. Außerdem übertragen die Milben oft Krankheitserreger wie das tödliche Flügeldeformationsvirus oder pathogene Bakterien.

Schon bald könnte der Parasit sogar Unterstützung erhalten: So haben Forscher kürzlich eine weitere Varroa-Milbenart entdeckt, die den Wirtswechsel von der asiatischen zur europäischen Honigbiene geschafft hat und über den Handel nach Europa kommen könnte. Dann könnte auch Varroa jacobsoni die Insekten parasitieren.

Honigbienen produzieren nicht nur Honig - sie sind auch als Bestäuber von enormer Bedeutung.

pixabay.com, katja

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