Wissensbibliothek
Iran: Erdölmacht am Persischen Golf
Landesnatur
Welche Naturkatastrophe bedroht das Land?
Schwere Erdbeben sind für Iran eine besondere Bedrohung, die häufig zu massiven Verwüstungen führen. Erst im Jahr 2003 kamen bei einem schweren Beben in Bam nach offiziellen Schätzungen über 35 000 Menschen ums Leben. Die südostiranische Stadt wurde durch das Beben nahezu vollständig zerstört.
Übrigens: Das von Randketten (Elbursgebirge im Norden, Sagrosgebirge im Süden) eingeschlossene Iranische Hochland hat subtropisches, kontinentales Trockenklima und wird großenteils von Wüsten und Steppen eingenommen.
Bevölkerung
Welche Sprache ist vorherrschend?
Die offizielle Landessprache ist Farsi (Neu-Persisch), die von rd. 58 % der Bevölkerung gesprochen wird. Darüber hinaus sind Kurdisch sowie mehrere Turksprachen im Iran weit verbreitet.
Die islamische (v. a. schiitische) Bevölkerung besteht zu 50 % aus Persern. Daneben gibt es fast 20 % Aserbaidschaner sowie Kurden, Araber, Turkmenen u. a. Noch 3–4 % der Bevölkerung leben als Nomaden, meist in den dünn besiedelten inneren und südöstlichen Landesteilen.
Wirtschaft
Warum sind Erdöl und Erdgas so wichtig?
Erdöl und Erdgas sind die beiden wichtigsten Bodenschätze des Landes. Iran ist nach Saudi-Arabien der weltweit zweitgrößte Erdöllieferant und nach Russland der weltweit zweitgrößte Erdgaslieferant.
Teppiche, Erze und Agrarprodukte (Rohbaumwolle, Datteln und Rosinen, Wolle, Reis, Häute und Felle, Ölsaaten) gehören zu den weiteren wichtigen Ausfuhrgütern.
Darüber hinaus besitzt Iran Kupfer-, Eisen-, Kohle-, Chrom- und andere Erze, die erst z. T. abgebaut werden. Die Industrie erzeugt Textilien, Eisen und Stahl, Chemikalien, Nahrungsmittel, Elektrogeräte u. a.
Geschichte
Wer begründete das altpersische Weltreich?
Kyros II. Er verschaffte mit seinen Siegen über den Mederkönig Astyages (550 v. Chr.), den Lyderkönig Krösus (547 v. Chr.) und über Babylonien den Persern die Vormachtstellung im Vorderen Orient.
Kamyses II. eroberte 525 v. Chr. Ägypten. Dareios' I. (521 bis 485 v. Chr.) Niederlage bei Marathon (490 v. Chr.) verhinderte ein weiteres Vordringen nach Westen. Seine Nachfolger Xerxes I. und Artaxerxes verloren in den Perserkriegen (490–479 v. Chr.) die griechischen Gebiete. Unter Dareios III. wurde das Reich von Alexander dem Großen (331 v. Chr.) vernichtet.
Alexanders Nachfolger, die Seleukiden, herrschten bis 160 v. Chr. 190–164 v. Chr. gingen die Westprovinzen an die Römer verloren. 224 begründete Ardaschir I. die Herrschaft der Sassaniden. Unter Chosrau I. (531–579) und Chosrau II. (590–628) eroberten die Perser den ganzen Vorderen Orient.
Unter dem Ansturm der islamischen Araber zerbrach das Sassanidenreich (642) und wurde Teil des Islamischen Reichs. Um 1040 unterwarfen die türkischen Seldschuken das Gebiet. Der Einfall der Mongolen 1256–1268 vernichtete das mittelalterliche persische Reich. 1502 schuf Ismail I. das Neupersische Reich; er begründete die Herrschaft der alidischen Safawiden.
Wie kamen die Ayatollahs an die Macht?
Nachdem Schah Riza Pahlewi (1919 bis 1980) nach bürgerkriegsähnlichen Unruhen, die Ausdruck der Unzufriedenheit mit seinem autokratischen System waren, das Land verlassen hatte, kehrte Schiitenführer (Ayatollah) Ruhollah Chomeini (1902–1989) 1979 aus seinem Exil in den Iran zurück. In der Folgezeit wurde aus der feudalen Schah-Monarchie ein islamischer Gottesstaat.
Chomeini proklamierte die »Islamische Republik Iran« und errichtete eine theokratische Diktatur. Nach seinem Tod übernahm Hodjatoleslam Ali Chamenei die religiöse Führerschaft. Staatspräsident wurde Ali Akbar Haschemi Rafsandschani (* 1934). 1997 wählte die Bevölkerung den als gemäßigt geltenden Mohammed Chatami (* 1943) zu seinem Nachfolger (Wiederwahl 2001). Die an ihn geknüpften Hoffnungen auf eine Liberalisierung von Staat und Gesellschaft erfüllten sich jedoch nicht. In der Außenpolitik gab es seit 2003 Auseinandersetzungen um das iranische Atomprogramm. Die Präsidentschaftswahlen im Jahr 2005 gewann der religiös-konservative Teheraner Bürgermeister Mahmud Achmadinedschad (* 1956).
Wer war Soraya?
Die deutschstämmige Soraya Esfandiary (1932 bis 2001) heiratete 1951 Mohammed Riza Pahlewi, den Schah von Persien. Die Traumhochzeit in Teheran war das gesellschaftliche Ereignis des Jahres. Für den Schah war es bereits die zweite Ehe. Seine erste Ehe mit Prinzessin Fawzia, einer Schwester des späteren Königs Faruk I. von Ägypten, war 1949 geschieden worden. Auch seine Ehe mit Soraya stand unter keinem guten Stern: 1958 wurde sie wegen Kinderlosigkeit geschieden.
Überraschend “frühreife” Galaxie entdeckt
Video: Virtuelle Reise zu der Rekord-weit entfernten Scheibengalaxie REBELS-25. © ESO/L. Calçada/N. Risinger (skysurvey.org)/Dark Energy Survey/J. Dunlop et al. Ack.: CASU, CALET/ALMA (ESO/NAOJ/NRAO)/L. Rowland et al. Music: Astral Electronic Schon 700 Millionen Jahre nach dem Urknall hat sie ähnliche Merkmale wie unsere...
In der KI-Sprechstunde
In Großbritannien hilft ein Chatbot dabei, Patienten an Psychotherapeuten zu vermitteln. Was kann Künstliche Intelligenz leisten? Und wo liegen ihre Grenzen? von JAN SCHWENKENBECHER Einen Psychotherapieplatz zu bekommen, ist hierzulande ein schwieriges Unterfangen. Telefoniert man selbst ein paar niedergelassene Psychotherapeuten...