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Brandgefährliche Dämmung?
Es war ein verheerender Brand mit mehr als 70 Todesopfern: Im Sommer vergangenen Jahres stand der Grenfell Tower im Westen Londons lichterloh in Flammen. Ausgelöst durch einen defekten Kühlschrank hatte das Feuer in Minutenschnelle auf die Fassadenverkleidung des 24-geschossigen Sozialbaus übergegriffen und sich zu einem wahren Großbrand ausgeweitet. Das erst im Jahr zuvor aufwendig sanierte Hochhaus brannte weitgehend aus.
Doch wie konnte es dazu kommen? Schnell geriet damals die Außendämmung des Gebäudes in Verdacht, aus einem gewöhnlichen Wohnungsbrand ein Flammeninferno gemacht zu haben. Denn in dem Haus waren Dämmplatten aus Kunststoff verbaut worden - einem Material, dass sich bei hohen Temperaturen entzünden und in Flammen aufgehen kann. Seitdem sind auch Experten in Deutschland aufgeschreckt: Stellen entflammbare Dämmplatten hierzulande ebenfalls eine Gefahr dar?
Wie groß ist die Gefahr in Deutschland?
Die gute Nachricht zuerst: Die meisten Fachleute sind sich einig darüber, dass der Brandschutz in der Bundesrepublik so streng ist wie kaum irgendwo sonst. So dürfen seit dem Jahr 1981 in Hochhäusern gar keine brennbaren Materialien mehr als Fassadenbekleidung verbaut werden. Diese Regelung gilt für alle Gebäude, die eine Höhe von 22 Metern überschreiten - so hoch reicht die Leiter der Feuerwehr.
Allerdings: Ältere Gebäude wurden noch nach alten Regeln gebaut und enthalten oft Dämmplatten aus früheren Zeiten, die sehr wohl entflammbar sind. Hinzu kommt, dass die strengen Regelungen auch bei Sanierungen und Neubauten nicht immer eingehalten werden. Unterhalb der magischen 22 Meter gelten zudem bis heute geringere Anforderungen für den Hausbau. In diesen Gebäuden wurden in der Vergangenheit gerne billige Dämmstoffe wie Polystyrol verbaut, ein brennbares Material.