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Das große Buhlen der ostdeutschen Unis

Während die Hochschulen im Osten zunehmend verweisen, steigt die Zahl der Studienanfänger im Westen rapide. Einen Ausgleich soll da der Hochschulpakt 2020 schaffen, dessen zweite Phase Bund und Länder Anfang Juni 2009 beschlossen haben. Dabei verpflichten sich die ostdeutschen Länder, ihre frei werdenden Studienplätze zu erhalten, um die Platznot im überfüllten Westen zu lindern. Die Crux: das Imageproblem des Ostens. Auch 20 Jahre nach der Wende will kaum ein Wessi zum Studium "rübermachen". Dabei sind die Studienbedinungen zwischen Ostsee und Zwickau viel besser als im Westen.

von Susanne Dreisbach, wissen.de

Studieren im Urlaubsparadies

So lässt es sich aushalten...
mev, Augsburg
Meeresrauschen und Möwenschreie erklingen, klickt man die Seite www.studieren-mit-meerwert.de an, die problemlos aus einem Reiseprospekt stammen könnte. Tatsächlich ist sie Teil einer Imagekampagne des Landes Mecklenburg-Vorpommern, die sich an Studenten - vor allem aus Westdeutschland - richtet. Zehn "gute Gründe" werden geliefert, um sich in Stralsund oder Rostock zu immatrikulieren. Gelockt wird mit Freizeitargumenten wie den "meisten Sonnenstunden Deutschlands", "Robinson-Feeling" beim Inselhopping, Wassersport und "Kult-Partys". Handfestere Standortvorteile seien das "einmalige Studienangebot", ein Drittel niedrigere Lebenshaltungskosten als in den alten Ländern, Praxisnähe und exzellente Forschungsbedingungen an den nordostdeutschen Unis.

Meck-Pom ist längst nicht das einzige neue Bundesland, das die Werbetrommel für seine Unis und FHs rührt. Tatsächlich sind in allen fünf Ländern Imagekampagnen angelaufen, die den Studenten aus dem Westen das Studieren im Osten schmackhaft machen sollen. Gleichzeitig soll der "Nachwende-Knick", also die Abwanderung der eigenen Landeskinder in westdeutsche Unistädte, gestoppt werden.

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