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Einkochen – Leckereien mit langer Haltbarkeit
Danke, Napoleon Bonaparte!
Das Weckglas erobert Deutschland
Der Chemiker Rudolf Rempel erfand schließlich das Weckglas, das bis heute von Hausfrauen gerne genutzt wird. Am 24. April 1892 wurde die Erfindung patentiert. In seinen Versuchen benutzte er Pulvergläser und wandte mit Gummiring und Blechdeckel das „Einweckprinzip“ an. Namensgeber der neuen Methode war Johann Weck. Der Unternehmer begeisterte sich für Rempels Erfindung und erwarb das Alleinverkaufsrecht dessen Sterilisiergläser- und geräte. Mithilfe des Kaufmanns Georg van Eyck förderte er die Vermarktung seiner Produkte und sicherte so den Erfolg der Weckgläser.
Was Sie alles einmachen können
So funktioniert das Einmachen
Viele Lebensmittel kommen vorgekocht ins Weckglas, etwa Fleisch oder festes Gemüse. Manches kann aber noch roh sein, zum Beispiel Kirschen oder Pflaumen. Vorher sollten die Zutaten jedoch unbedingt gründlich gewaschen und erst im Anschluss daran zerkleinert werden. Die wasserlöslichen Vitamine bleiben so besser erhalten. Zuerst werden die Gläser mit Obst gefüllt. Anschließend wird Zucker mit Wasser gemischt und ebenfalls dazu gegeben. Wie viel Zucker ans Eingemachte kommt, hängt von der Frucht und dem persönlichen Geschmack ab. Für Gemüse und Fleisch nimmt man statt der Zuckerlösung eine Mischung aus Wasser und Salz, gegebenenfalls auch Brühe und Essig. Verschlossen wird das Ganze mit einem Gummiring und einem passenden Glasdeckel. Während des Vorgangs wird der Deckel mit einem Drahtbügel oder einer Klammer am Glas fixiert. Das funktioniert wie ein Überdruckventil. Die Gläser werden dann im Wasserbad heiß gekocht, alternativ im Backofen in der Fettpfanne, die mit etwa einem Liter Wasser gefüllt ist. Nach 40 bis 50 Minuten steigen Luftbläschen nach oben, danach beginnt die eigentlich Einkochzeit. Verwenden Sie jeweils dasselbe Lebensmittel und gleichgroße Gläser zusammen, denn die Einkochzeiten variieren je nach Frucht und Menge.
Tipp: selbstgemachte Marmelade
Um selbst Marmelade herzustellen, müssen Sie das Obst zunächst zusammen mit Zucker in einem Topf zerdrücken und gar kochen, etwa vier Minuten lang. Die breiartige Masse füllen Sie anschließend in luftdichte Gläser. Damit das Glas nicht platzt, sollten sie es kurz davor warm abspülen. Klassisch ist bei einer Marmelade das Mischverhältnis 1:1 von verzehrfertigem Obst und Zucker. Besonders gut gelingt die Marmeladen, wenn Sie Gelierzucker verwenden, der Pektin, Zitronen- und Weinsäure enthält; so wird die Masse dickflüssig. Probieren Sie ruhig etwas herum, zum Beispiel mit Gewürzen: Zu Erdbeeren passt Basilikum, zu Limetten etwas Minze und zu Himbeeren die Vanille. Oder kombinieren Sie verschiedene Fruchtsorten, etwa Erdbeere und Rhabarber zu gleichgroßen Teilen. Aber beachten Sie: Die Mischungen sollten bereits roh miteinander harmonieren!
Hinweis: Die Bezeichnung „Weck“ ist markenrechtlich geschützt.