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Einsatzmöglichkeiten von Holz im heimischen Garten

Holz ist ein Material, das eine besondere und eigene Wirkung auf eine Umgebung entfaltet. Es vermittelt einen wohligen und heimeligen Charme, der sich nach zuhause und angekommen sein anfühlt. Seine nachhaltige und erneuerbare Eigenschaft ist ein klarer Pluspunkt und macht es dadurch zu einem wahren Alleskönner. Im eigenen Garten lassen sich die Sinne mit unterschiedlichen Holzinstallationen ansprechen. Das kann minimalistisch geschehen, mit wenigen Mitteln und einem geringen finanziellen Einsatz oder auch luxuriöser für den größeren Geldbeutel.
Holzpfad durch einen Garten.
Holzpfad durch einen Garten.

© 43035245, GettyImages

Integration von Holz im Garten

Holz reizt alle Sinne: es fühlt sich besonders auf der Haut an, es riecht angenehm und gefällt dem Auge. Selbst beim Geschmack kann es eine tragende Rolle spielen, wenn beispielsweise Whiskey oder Wein im Eichenfass, dem sogenannten Barrique, ihre Noten ausbauen.

So vielfältig Holz ist, so vielfältig sind seine Einsatzmöglichkeiten. Dafür sollte zunächst bedacht werden, welche Art Holz es werden soll. Hier kommt es darauf an, für welche Art Einsatz es gebraucht wird und ob das Material dauerhaft im Garten überleben muss oder ob es an einem sicheren Platz untergestellt werden kann.

Für Möbel und Trittflächen wird in Deutschland meist Teak- oder Akazienholz verwendet, da es witterungsbeständig und widerstandsfähig ist. Allerdings stammt dieses Holz meist von Plantagen aus den Tropen und das schadet wiederum der Nachhaltigkeit. Laut Naturschutzbund sollte aus diesem Grund dringend auf das Siegel und die Zertifizierung des Holzes geachtet werden, um sichergehen zu können, woher es stammt. Mäßig dauerhaft, jedoch nachhaltiger, da heimisch, ist die Douglasie, die auch oft zum Einsatz kommt.

Wenn eine andere Art von Holz verwendet wird, ist zu hinterfragen, ob das daraus gewonnene Stück lange überleben soll oder nicht. Fällt die Entscheidung zu Gunsten der Langlebigkeit aus, muss überlegt werden, welche Mittel sich einsetzen lassen, um es witterungsbeständig zu machen. Dafür gibt es spezielle Holzlacke, Lasuren, Öle oder Wachse. Bei der Wahl kommt es nun darauf an, ob und in welcher Intensität die Maserung des Holzes beibehalten werden soll oder nicht. Die Lacke und Öle unterscheiden sich dann darin, ob sie deckend oder lediglich lasierend sind.

Holz für das Auge

Die Infrastruktur des Gartens kann mithilfe von Holz wunderbar organisiert werden: Stege, Wege oder kleine Brücken lassen sich damit befestigen und konstruieren. Wenn es einen Teich gibt, und es die Größe zulässt, ist ein Holzweg, der dahinführt, und mittels einer kleinen Holzbrücke über den Teich hinübergeht und schlussendlich einen Rundweg entstehen lässt, eine gute Lösung.

Holz kann sowohl als Gestell für eine Schaukel als Baumaterial dienen – genauso aber auch für einen Blumenbogen als Halt für rankende Pflanzen. Gartenbänke können ebenfalls selbst gebaut und beliebig gestaltet werden.

Als Naturmaterial ist Holz gerade im Garten eine nachhaltigere Alternative als Plastik – auch für Einfassungen für Beete oder für Blumentröge. Mit selbst gebauten Vogelhäuschen kann im Garten auch für die Fauna ein anziehendes Umfeld geschaffen werden.

Gartenterrasse
Als Naturmaterial ist Holz gerade im Garten eine nachhaltige Alternative zu Plastik.

© KatarzynaBialasiewicz. GettyImages

Holz für die Seele

Wasser und Wärme gelten seit jeher als reinigend und gesundheitsfördernd. Das erkannten bereits die Römer und Griechen und förderten die Art Bade- und Saunakultur, die auch zu heutiger Zeit allgegenwärtig ist. Dazu kommt der gesellschaftliche Zugewinn des gemeinsamen Badens und Schwitzens.

Ein holzbefeuertes Badefass mit Holzofen stellt eine umweltfreundlichere Alternative zum gewöhnlichen Whirlpool dar, der für dieses gemeinsame Badeerlebnis steht. Diese Badefässer werden meist über einen Ofen betrieben, in dem Holz verbrannt wird. Dadurch wird die Energie gewonnen, die zum Anwärmen des Wassers nötig ist. Der Ofen gibt die Wärme direkt an das Becken ab, das zu einem schnellen Aufheizen des Wassers im Becken führt.

Durch eine Holzverkleidung kann sich das Badefass gut in die natürliche Umgebung einfügen. Die Verkleidung des Fasses sollte aus einem beständigen, wetterfesten Holz bestehen, dann kann das Fass das gesamte Jahr über genutzt und draußen stehen gelassen werden. Praktisch ist es zudem, wenn das Holz zum Anfeuern direkt in der Nähe gelagert wird.

Erneut spielt die Art des Holzes, die zum Anfeuern genommen wird, eine tragende Rolle. Der Brennwert des Holzes sollte möglichst hoch sein, damit energieeffizient gearbeitet werden kann. Um eine zu hohe Rauchentwicklung zu vermeiden, muss darauf geachtet werden, feuchte und große Holzscheite auszusortieren und stattdessen kleine, trockene Spalten zu verwenden.

Badefass
Durch eine Holzverkleidung kann sich ein Badefass gut in die natürliche Umgebung einfügen.

© Dmytro Duda, GettyImages

Holz für den Geschmack

Von den Eichenfässern bis hin zu einem Holzgrill lassen sich auch für die Geschmacksknospen alle möglichen hölzerne Einsatzmöglichkeiten finden. Ein Holzgrill, ein Grillkamin, ein Pizzaofen oder auch eine Feuerstelle: Grillen mit Holz erzeugt andere Eindrücke, sowohl optisch als auch geschmacklich, als mit gewöhnlicher Holzkohle.

Mit einem Holzkamin lassen sich andere Speisen zubereiten außer Bratwurst und Steak. Entscheidend ist, ausschließlich einen geeigneten Kamin oder Grill zu benutzen. Ein Umfunktionieren eines Kohlegrills wird nicht funktionieren, da das Material für die Hitze, die Holz erzeugt, nicht ausgelegt ist.

Grillen mit Holz erzeugt andere Geschmackswelten. Auch hier ist es wichtig, sich über die Art des Holzes zu informieren, denn es gilt wieder, Holz ist nicht gleich Holz. Wem der Rauchgeschmack nicht zusagt, der sollte sich von Buche und Birke distanzieren und auf Eiche oder Ahorn setzen. Die beiden letzteren entwickeln einen Rauch, der annähernd geschmacksneutral ist, während erstere einen feinen, aber spürbaren Geschmack nach Rauch erzeugen.

Der Geschmacksnerven und Gesundheit zuliebe sollte außerdem auf Nadelhölzer oder ölhaltige Hölzer verzichtet werden. Diese erzeugen Bitterstoffe und können Beschwerden verursachen.

Fazit

Holz ist ein vielseitiges Material, mit dem eine Menge umgesetzt werden kann. Es bietet unzählige Möglichkeiten, den eigenen Garten damit zu gestalten und Mehrwerte für sich zu schaffen. Dabei ist nur wichtig, keine Angst vor dem Werkstoff und seiner Verarbeitung zu haben und sich ein wenig Wissen über seine Eigenarten anzueignen. Dann steht einem mit Holz ausgeschmückten Garten, der alle Sinne berührt, nichts mehr im Weg.

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