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Enterhaken und Raketenwerfer

Die Überfälle nehmen zu, selbst Supertanker werden gekapert: Die moderne Piraterie ist zum massiven Problem geworden. Wie konnten die Seeräuber so mächtig werden, welche Waffen nutzen sie und was ist zu ihrer Abwehr geplant? FTD.de beantwortet die wichtigsten Fragen.

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Am vergangenen Wochenende begann im Indischen Ozean ein neues Kapitel der Piraterie: Erstmals kaperten moderne Freibeuter einen so genannten Supertanker. Die 330 Meter lange "MV Sirius Star" hat bis zu zwei Millionen Barrel Rohöhl an Bord, Schiff und Ladung sind laut der Reederei rund 200 Mio. Euro wert. Inzwischen wurden bereits die nächsten Opfer gemeldet: Schiffe aus Griechenland, Thailand und dem Pazifikinselstaat Kiribati gerieten in die Hände von Piraten. Vor allem die Piraterie vor der Küste Ostafrikas ist inwzischen zur massiven Bedrohung geworden, auch deutsche Reeder fordern die Politik zum Handeln auf. Ein Überblick über die Hintergründe des Problems.

Wo ereignen sich die Überfälle?

Der Golf von Aden vor der Ostküste Somalias ist wie keine andere Region von Piratenüberfällen betroffen. Hier wurden nach Angaben des Internationalen Maritimen Büros (IMB) allein 2008 bislang 95 Schiffe angegriffen, in 39 Fällen kam es zu Entführungen. Derzeit sind laut IMB vor Somalia 17 Schiffe und 340 Besatzungsmitglieder in der Gewalt von Piraten. Als besonders gefährlich gelten außerdem die Gewässer vor Indoneisen und Nigeria. Im Jahr 2007 verzeichnete das IMB insgesamt 263 Überfälle.

Was ist die Ursache für die Zunahme der Überfälle?

Die erhöhte Gefahr im Golf von Aden hängt eng mit der Lage in Somalia zusammen. Es zählt zu den ärmsten Ländern der Welt und befindet sich seit 1991 im Bürgerkrieg. Eine funktionierende Justiz gibt es nicht, zudem sind weite Teile des Landes entweder de facto unabhängig oder unter stehen unter der Kontrolle rivalisierender Clans - die mit der Beute aus der Seeräuberei auch ihre Machtkämpfe finanzieren.

In Somalia gibt es eine regelrechte Piratenindustrie. Rekrutiert werden die Seeräuber aus einem Heer von rund 3000 Milizionären, die im Bürgerkrieg geschult werden. Die das Rauschmittel Kahrt kauenden Männer gelten die skrupellosesten Söldner der Welt. Verbesserte Technik erleichtert die Piraterie: Mit wendigen Motorbooten und modernen Waffen können Piraten schwerfällige Frachter leicht aufbringen.

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