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Geheimnisvolles Mondgestein
Juli 1969 - Mehr als 50 Universitäten und Laboratorien in aller Welt beteiligen sich an der Untersuchung der ca. 21 kg Mondgestein, die die "Apollo-11"-Astronauten vom Mond mitgebracht haben. Die Eigenschaften des Gesteins werden unter allen möglichen wissenschaftlichen Gesichtspunkten analysiert. Um jegliche Erdeinflüsse auszuschalten, werden die Gesteinsproben in Vakuumkästen verwahrt, in denen "Weltraumatmosphäre" mit einem Luftdruck von nur einem Millionstel Torr herrscht.
Drei Milliarden Jahre
Am 26. Juli bekommen die Forscher das Mondgestein erstmals zu Gesicht. Es ist mit einer Schicht dunkelgrauen Staubs bedeckt. Nach der Säuberung tritt z.T. eine glasartige Struktur zutage. Einige der Glasteilchen sind tropfenförmig und haben braune, grüne und gelbe Farbschattierungen. Untersuchungen ergeben, dass das Gestein bei Temperaturen von mehr als 1200 °C entstanden ist. Ungeklärt ist noch, ob solche Temperaturen durch vulkanische Aktivitäten oder durch Meteoriteneinschlag auf dem Mond entstanden sind. Um das Alter der Proben zu bestimmen, wenden die Wissenschaftler eine Methode an, bei der der Zerfall radioaktiven Kaliums zu Argon gemessen wird. Dabei wird festgestellt, dass die Steine mindestens drei Milliarden Jahre alt sind. Sie stammen aus der Zeit, als das Sonnensystem entstanden ist. Damit ist der riesige Krater, das "Meer der Ruhe", aus dem die Gesteinsproben stammen, wesentlich älter, als bisher angenommen wurde.
Um zu klären, ob im Mondgestein unbekannte Keime enthalten sind, werden u.a. Versuche an 1200 weißen Mäusen unternommen. Diese sind seit einiger Zeit in einer völlig keimfreien Umgebung gehalten worden und verfügen über keinerlei Abwehrstoffe mehr. Die Mäuse reagieren jedoch nicht auf die Impfungen mit Mondstaub.