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Halloween: Geister, Grusel und viele Kürbisse

Wenn Geister nachts durch die Straßen ziehen und auf den Fensterbänken Kürbisgesichter leuchten, ist es wieder soweit: Halloween ist da. Auch die Mehrheit der Deutschen feiert inzwischen das gruselige Fest. Doch woher kommt es eigentlich? Und was hat es mit den Kürbissen auf sich?

Seit gut zwei Jahrzehnten ziehen Ende Oktober in Deutschland immer mehr Vampire, Hexen oder Dämonen durch die Straßen.

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Seit gut zwei Jahrzehnten laufen Ende Oktober auch in Deutschland immer mehr Vampire, Hexen oder Dämonen auf der Jagd nach Schokolade und Süßigkeiten durch die Straßen. Und während die Kinder "Süßes oder Saures" verlangen, starren uns von den Fensterbänken gruselige Grimassen an. Doch was hat es mit diesem Fest eigentlich auf sich?

Tote auf der Jagd nach neuen Körpern

Das Wort Halloween wurde vermutlich von "All Hallows Eve" abgeleitet, womit der Vorabend von Allerheiligen gemeint ist. Dieser katholische Feiertag wird am 1. November begangen und soll der christlichen Heiligen und Märtyrer gedenken. Auch in Irland, woher Halloween vermutlich stammt, ist dies ein Feiertag. Dennoch gehen die gruseligen Halloweenbräuche eher auf die Kelten zurück, die am 31. Oktober das Ende des Jahres feierten - das sogenannte Samhain-Fest. Für sie ging mit diesem besonderen Tag der Sommer zu Ende und die kalte, dunkle Jahreszeit begann.

Die Kelten glaubten damals, dass sich an Samhain die Grenzen zwischen der Welt der Toten und Lebenden öffnete. Die Seelen der Toten konnten demnach auf die Erde zurückkehren und sich neue Körper suchen. Um die bösen Geister fernzuhalten, entzündeten die Menschen daher große Feuer und verkleideten sich.

Abgewiesen in der Hölle

Doch was hat es mit der Kürbisfackel auf sich? Einer Legende nach wurde die typische "Jack O´Lantern" nach dem irischen Schmied Jack Oldfield benannt. Dieser hatte sich mit dem Teufel verbandelt, betrog diesen aber. Als Jack dann im Alter starb, verwehrte man ihm deswegen den Einlass in den Himmel. Doch als er am Tor der Hölle klopfte, ließ der Teufel ihn ebenfalls nicht herein.

Stattdessen schenkte er ihm ein glühendes Stück Kohle. Dies trug Jack fortan in einer ausgehöhlten Rübe herum, um seinen dunklen Weg zu beleuchten. Daraus entwickelte sich der Gedanke, eine ähnliche Laterne würde auch die wandernde Seele Jacks und andere böse Geister fernhalten.

In den USA wurde die ursprünglich als Halloweenschmuck verwendete Rübe durch den Kürbis ersetzt.

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Halloween wird zum Volksfest

Als um 1850 dann immer mehr Iren nach Amerika auswanderten, um dort ihr Glück zu suchen, brachten sie auch ihre Bräuche mit in die Neue Welt. Statt der Rübe verwendeten die Amerikaner jedoch einen Kürbis, weil es diesen in Nordamerika häufiger gibt - die Kürbislaterne war geboren.

Und auch sonst fanden die Amerikaner großen Gefallen an dem bunten Treiben vor Allerheiligen, so dass schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts Kinder und Erwachsene im ganzen Land Halloweenpartys feierten. Halloween ist seither zu einem wichtigen Volksfest in den USA geworden und hat sich inzwischen auch in Europa etabliert.

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