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Intelligentes Wohnen

Intelligentes Wohnen wird nach Schätzungen von Experten in den nächsten Jahren für immer mehr Menschen Alltag. Vernetzte Hausgeräte – von Multimedia über Licht, Heizung, Küchengeräte, Alarmanlage, Energieverbrauchsmesser und anderen – sollen den Wohnkomfort steigern und Energie sparen.
von wissen.de-Autorin Monika Wittmann

Intelligentes Wohnen: Baustandard bis 2030

So schön kann Aufwachen sein: Der Saugroboter hat die Spuren des gestrigen Abendessens beseitigt, eine Lieblings-CD ertönt, aus der Küche duftet es nach Kaffee und draußen vor der Tür steht der Lieferservice mit frischen Brötchen...

Zukunftsmusik? Experten rechnen, dass intelligentes Wohnen bis 2030 zur Standardausstattung bei Neubauten gehört. Die dazu nötigen Kabel werden zusätzlich zur Stromversorgung gleich mit verlegt oder können in Leerrohren unter Putz einfach nachgerüstet werden. Für Altbauten gibt es auch drahtlose Funk- oder Powerline-Systeme.

Intelligentes Wohnen
Picture-Alliance GmbH, Frankfurt/Roland Weihrauch
Herzstück des cleveren Heimes: die Steuerzentrale. Sie verfügt in der Regel über einen Breitband-Internetzugang und ist per Bussystem mit allen integrierten Geräten und Systemen verbunden. So kann der Hausherr mit einem Fingertipp auf ein Bedienpanel oder einen Tablet-PC beim Verlassen des Hauses alle Lampen ausschalten und die offenen Fenster schließen. Oder einstellen, dass die Rolläden täglich exakt bei Sonnenuntergang herunterfahren und gleichzeitig in allen Zimmern Mozarts „Kleine Nachtmusik“ ertönt. Der Zugriff ist im Zeitalter der mobilen Kommunikation auch per Smartphone von unterwegs möglich.

 

Ziele: Energiesparen und Sicherheit

Intelligentes Wohnen dient nicht nur der Bequemlichkeit, sondern auch dem Energiesparen und der Sicherheit. Die Angst um das eingeschaltete Bügeleisen soll im Smart Home ebenso passé sein wie die Heizung, die auf vollen Touren läuft, während das Fenster auf Durchzug steht. Nach Aussagen von Experten des Fraunhofer-Institutes lässt sich durch gute Dämmung, verbunden mit intelligenter Wohntechnik, der Energieverbrauch um bis zu 30 Prozent senken. Ein Gassensor kann etwa den Kohlendioxidgehalt der Luft messen. Ist der Grenzwert erreicht, öffnet sich das Fenster und die Heizung schaltet solange ab.

Die Anlage kann auch die günstigste Tageszeit beim zuständigen Stromanbieter ermitteln und startet dann die Waschmaschine zum Mondscheintarif. Und selbstverständlich kann bei einem Defekt von Spülmaschine, Heizung & Co. ohne Zeitverluste der Installateur gerufen werden.

 

Kosten für große und kleine Lösungen

Fingerabdrucksensor statt Schlüssel, Multimedia in allen Räumen oder der vielzitierte selbstbestellende Kühlschrank – technisch machbar ist vieles. Größtes Manko ist derzeit wohl noch der Preis: Mit 20.000 bis 150.000 Euro darf der Hausherr rechnen, wenn er ein voll vernetztes Heim sein eigen nennen will. Die Höhe hängt vom Umfang und der Raffinesse der installierten Features ab.

Doch auch fürs kleinere Geld gibt es schon Lösungen. Für unter 300 € etwa bietet der Markt heute ein funkgesteuertes Sorglospaket, das neben der Steuerzentrale einen Tür- und Fenstersensor, einen Rauchmelder und einen Zwischenstecker beinhaltet. Damit lässt sich Stand-by-Stromfressern schnell der Saft abdrehen. Im Brandfall geben nicht nur alle vernetzten Rauchmelder einen Warnton ab - die Zentrale alarmiert auch Kontaktpersonen auch per Mail.

 

Gefahren und Risiken

Und die Risiken? Was passiert bei einem Systemfehler oder einem Stromausfall? Die Gefahren werden von Fachleuten bei der Planung eines elektronischen Heimes mit einkalkuliert. So sollen zum Beispiel getrennte Netzwerkzonen dafür sorgen, dass immer nur Teilsysteme betroffen sind – damit die Familie nicht mitten in einer kalten Winternacht komplett ohne Licht und Heizung dasteht.

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