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Klick und Surr: Die Renaissance der Sofortbildkameras
Den Anstoß für die erste Sofortbildkamera gab 1943 ein kleines Mädchen: die Tochter des US-Physikers und Geschäftsmanns Edwin Land. Nachdem sie in den Ferien mit der Kamera ihres Vaters herumgespielt und geknipst hatte, wollte sie wissen, warum man immer so lange auf die Entwicklung des Films warten muss. "Papa, wo ist denn das Bild? Warum kommt das Foto nicht einfach direkt aus der Kamera?", so die Frage des ungeduldigen Mädchens.
Daraufhin kam Land ins Grübeln: Wäre es vielleicht möglich, tatsächlich eine Art Sofortbild zu produzieren? Zusammen mit der Chemikerin Eudoxia Woodward experimentierte Land einige Jahre lang an Entwicklungsverfahren herum, bis sie endlich den Durchbruch erzielten: Sie hatten einen Film erfunden, der sich quasi von selbst, ohne von außen zugesetzte Flüssigkeiten entwickelt und so ein Bild erzeugt.
Entwicklung in der Kamera
Das Prinzip: Der Polaroid-Film, wie er nach Lands Firma getauft wurde, bestand aus zwei Komponenten – er war Positiv und Negativ in einem. Noch in der Kamera wurde das belichtete Negativ mit dem Positiv zusammengebracht und durch Rollen gepresst. Dabei platzten kleine Bläschen mit Entwicklerflüssigkeit und die Bildentwicklung begann.
Wenn dann nach kurzer Zeit das Bild aus der Kamera kam, musste man nur noch den Negativfilm vorsichtig abziehen und es erschien das fertig entwickelte Positiv. Damals waren die Bilder noch nicht farbig, das Polaroid ähnelte eher den bräunlichen Sepia-Aufnahmen aus den Anfänge der Fotografie. Den Prototyp einer ersten Sofortbildkamera nach diesem Prinzip stellte Land im 21. Februar 1947 auf einer Versammlung der Optical Society of America vor – und sorgte für eine Sensation.