Lexikon
ägyptische Literatur
Der größte Teil der ägyptischen Literatur, auf Papyrus geschrieben, ist verloren gegangen. Was überliefert ist, umfasst zum größten Teil Alltagsschrifttum (Briefe, Urkunden, Rechnungen) und wissenschaftliche Literatur zur Medizin, Mathematik und Astronomie. Wichtig ist die Totenliteratur: Aus formelhaften Grabinschriften auf den Wänden der Pyramiden (ab Ende der 5. Dynastie), die in Hymnen und Zauberformeln den Himmelsaufstieg und die Jenseitsexistenz des toten Königs schildern, entwickelten sich im Mittleren Reich Sargtexte und im Neuen Reich die mit ins Grab gegebenen Totenbücher, die auch für nichtkönigliche Personen Schutz vor Gefahren im Totenreich boten. Weisheitslehren vermitteln Regeln der rechten Lebensführung und Ratschläge für das Verhalten in der Gesellschaft, etwa die Lehre des Cheti (12. Dynastie), der seinem Sohn die Vorzüge des Schreiberberufes anpreist.
Neben diesem Schrifttum ist die „schöne“ Literatur Altägyptens nicht sehr umfangreich. Erste Werke der
erzählenden Literatur
stammen aus dem Mittleren Reich: Die abenteuerliche Geschichte des Flüchtlings Sinuhe ist wohl das bekannteste Werk der ägyptischen Literatur. Im Neuen Reich werden Göttergeschichten und Märchen verschriftlicht, z. B. das Brüdermärchen. Tempelrituale und kultische Schauspiele (Urformen des Theaters) stellen götterweltliches Geschehen dar. Zur lyrischen Dichtung zählen Götterhymnen (z. B. der Aton-Hymnus des Echnaton), Lob- und Preislieder auf den König, Liebes-, Trink- und Arbeiterlieder. Die ägyptische Literatur der Neuzeit ist ein Teil der arabischen Literatur.
Wissenschaft
Schatzkiste Natur
Es gilt als sicher, dass im Meer und im Boden noch viele Organismen zu entdecken sind – und damit auch zahlreiche medizinische Wirkstoffe. von FRANK FRICK und SALOME BERBLINGER Die enorme Vielfalt des Lebens im Meer hat sich als reiche Inspirationsquelle für die Entdeckung von Arzneimitteln erwiesen“, lautet der erste Satz in...
Wissenschaft
Transport in die Tiefe
Biologische Pumpen regeln den Stoffhaushalt der Ozeane: Sie lagern CO2 ein und wirken damit dem Klimawandel entgegen. von KURT DE SWAAF Es schneit. Langsam rieselt ein steter Strom aus Flocken herab, die weiß im Scheinwerferlicht leuchten. Außerhalb des Kegels herrschen totale Finsternis und Stille. Eine winterliche Fahrt durch...