Lexikon

Anthropologie

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griechisch
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Philosophische Anthropologie

Die philosophische Anthropologie untersucht Natur und Wesen des Menschen im Hinblick auf die Beziehung des Menschen zu seiner Umwelt und den Sinn und das Ziel seines Daseins. Sie geht in ihrer Fragestellung über bloß empirisch-physiologische Datenerhebungen hinaus und sucht nach den Spezifika menschlicher Existenz inmitten des Weltganzen. Aus der romantisch-lebensphilosophischen Tradition (J. G. Herder, W. Dilthey) erwachsen, entwickelte sie sich in den 1930er Jahren zur eigenständigen philosophischen Disziplin. Unter Zuhilfenahme von Erkenntnissen aus der modernen Allgemein- und Humanbiologie versucht sie, eine neue Konzeption des Menschen zu entwickeln. Als Begründer gilt M. Scheler („Die Stellung des Menschen im Kosmos“ 1928). Zentrale Autoren sind ferner H. Plessner („Die Stufen des Organischen und der Mensch“ 1928) und A. Gehlen („Der Mensch, seine Natur und seine Stellung im Weltall“ 1940). Während Scheler die Weltoffenheit des Menschen betont und seine Fähigkeit, zu seiner Umwelt und zu sich selbst in eine reflektierende Distanz zu treten, definiert Gehlen den Menschen als Mängelwesen, das seine biologischen Defizite mithilfe kultureller Leistungen (Sprache, Technik, Institutionen) kompensiert.
Dilthey, Wilhelm
Wilhelm Dilthey
  1. Einleitung
  2. Biologische Anthropologie
  3. Philosophische Anthropologie
  4. Theologische Anthropologie
  5. Pädagogische Anthropologie
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