Lexikon
astronọmische Instrumẹnte
Vor Erfindung des Fernrohrs gab es in der Astronomie nur Geräte zur Ortsbestimmung von Gestirnen am Himmelsgewölbe. Es handelte sich dabei um Winkelmessinstrumente, die mit einfachen Visiereinrichtungen versehen waren. Dazu gehörte z. B. die Armillarsphäre oder Armille, das Astrolabium, der Jakobsstab (oder Kreuzstab) und der Quadrant. Diese Geräte erlaubten eine Verfolgung der Bewegung der Himmelskörper, besonders der Planeten, und waren eine Grundlage für die ersten Theorien zur Erklärung der Planetenbewegungen; ferner entstanden auch die ersten Sternkarten und Sternverzeichnisse, auf denen die Zeitrechnung beruht. Nach Einführung des Fernrohrs im 17. Jahrhundert stieg die Genauigkeit derartiger Winkelmessungen an. Daneben gelang es aber auch, feinere Strukturen auf anderen Himmelskörpern (Mond, Sonne, Planeten) und schwächere Sterne zu entdecken, die mit freiem Auge nicht gesehen werden können. Einen großen Fortschritt gab es durch die Einführung der Fotografie und der CCD in die astronomische Beobachtungspraxis. In den letzten Jahrzehnten gelang es nicht nur, die Lichtstrahlen aus dem Weltraum zu erforschen, sondern auch zusätzliche Strahlen; dazu gehören vor allem die Radiowellen, die mit Radioteleskopen noch direkt vom Erdboden aus empfangen werden; ferner die Infrarotstrahlen, besonders aber Ultraviolett-, Röntgen- und Gammastrahlen. Diese lassen sich aber nur mit Ballonen, Raketen und Satelliten aus den obersten Schichten der Erdatmosphäre oder sogar erst außerhalb dieser Schichten registrieren.
Eine große Rolle spielt in der Astronomie auch die Spektroskopie (Spektrographie), die Lichtstrahlen, aber auch andere Wellenstrahlung in einzelne Wellenlängenbereiche zerlegt. Sie erlaubt chemische und physikalische Untersuchungen der Gestirne, teilweise aber auch die Bestimmung von Bewegungsvorgängen längs der Sichtlinie Erde – Gestirn (Doppler-Effekt).
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