Lexikon

Bibel

[
griechisch biblia, „Bücher“
]
Buch der Bücher; Heilige Schrift

Entstehung und Überlieferung

Die beiden Hauptteile der Bibel, das Alte und das Neue Testament (von lateinisch testamentum, „Bund“), haben eine lange, mit den fünf Büchern Mose vor 1300 v. Chr. beginnende und bis ca. 400 n. Chr. reichende Entstehungsgeschichte. Im Judentum war die Abgrenzung der als von anderen Überlieferungen inspiriert geltenden Schriften für das hebräische Alte Testament um 100 n. Chr. abgeschlossen. Der Kanon des Neuen Testaments mit seiner Beschränkung auf 27 Schriften fand seit dem Ende des 4. Jahrhunderts n. Chr. weitgehende Anerkennung. Die älteste Gesamthandschrift des Alten Testaments stammt vom Beginn des 10. Jahrhunderts n. Chr. Die Handschriftenfunde vom Toten Meer (Qumran) gehen bis in das 3. Jahrhundert v. Chr. zurück. Vom Neuen Testament gibt es zwei Gesamthandschriften schon aus der Mitte des 4. Jahrhunderts n. Chr. (Codex Sinaiticus und Codex Vaticanus); es ist das bestüberlieferte Buch der Antike.
Die heute übliche Gliederung der Bibel in Kapitel setzte sich erst im 16. Jahrhundert durch. Das hebräische Alte Testament war in Einzelabschnitte und 452 Wochenabschnitte gegliedert, so dass es innerhalb von drei Jahren gelesen werden konnte. Das Neue Testament war seit dem 4. Jahrhundert in Sinnabschnitte eingeteilt.
  1. Einleitung
  2. Entstehung und Überlieferung
  3. Übersetzungen
  4. Altes Testament
  5. Neues Testament

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