Lexikon
Entspannungspolitik
die Politik, die, ungeachtet unterschiedlicher politischer Auffassungen und Systeme, zur Sicherung des Friedens ein Nebeneinanderleben (Koexistenz) von Staaten und Staatengruppen in Sicherheit durch Verträge ermöglichen soll. Die Entspannungspolitik begann (nach einer ersten Phase in den 1950er Jahren) Anfang der 1960er Jahre, vor allem zwischen den USA und der UdSSR, aufgrund des atomaren Patts, der Auflockerung der Blöcke sowie der hohen Kosten und Risiken des Kalten Krieges. Es wurden u. a. Verträge über das Verbot von Kernwaffenversuchen (1963), über die Nichtweiterverbreitung von Kernwaffen (1968) und über eine Begrenzung der strategischen Rüstungen (SALT, 1972 und 1979) abgeschlossen. Zur Entspannungspolitik gehörte auch die Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE), deren Schlussakte 1975 unterzeichnet wurde.
Das Kernstück der deutschen Entspannungspolitik war die unter der Regierung W. Brandt begonnene und unter der Regierung H. Schmidt fortgesetzte Ostpolitik als Bemühen um Versöhnung und Normalisierung der Beziehungen zu den Staaten Osteuropas. Die seit 1982 regierende Koalition aus CDU/CSU und FDP folgte den Grundkonzeptionen dieser Politik. Durch das Scheitern abrüstungspolitischer Verhandlungen zu Beginn der 1980er Jahre erlebte die Entspannungspolitik einen Rückschlag. Erst die Reformpolitik M. Gorbatschows sorgte hier für einen Wandel und trug entscheidend zur Überwindung der Ost-West-Konfrontation bei. Dadurch wurden die Grundlagen für das Ende des Kalten Krieges und die deutsche Wiedervereinigung geschaffen.
Moskauer Vertrag: Unterzeichnung
Unterzeichnung des Moskauer Vertrages
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Entspannungspolitik: Willy Brandt und Willi Stoph
Willy Brandt und Willi Stoph
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