Lexikon
Erdöl
Geschichte
Erdöl und Erdölderivate, die an der Erdoberfläche zu Tage traten, waren schon in den frühen Hochkulturen und in der Antike bekannt und wurden als Kitt, Dichtungs- und Konservierungsmittel benutzt. In Ägypten benötigte man Erdwachs zum Einbalsamieren der Toten. Babylonier und Perser verwendeten Erdöl als Beleuchtungsmittel. Auch in der antiken Medizin spielte es eine Rolle. Während des MA und in der Neuzeit bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts war Erdöl als Brennstoff, Wagenschmiere und Heilmittel bekannt, die Förderung war gering, die Destillationsmethoden waren noch unzureichend. Die erste wirtschaftlich bedeutende Ölförderung, die eine größere Lagerstätte erschloss, wurde 1859 in Pennsylvania (USA) durchgeführt. Von da an stieg die Erdölproduktion rapide an und die immer neuen Erdölprodukte hatten entscheidenden Anteil am industriellen Wachstum in den folgenden 100 Jahren. Mit dem Petroleum wurde die Beleuchtung von Räumen und Straßen zur Selbstverständlichkeit; Benzin- und Dieselkraftstoffe wurden für den Antrieb von Verbrennungsmotoren (ab 1876) bereitgestellt. Deren Verwendung in Fahrzeugen aller Art, besonders beim Kraftwagen, ließen den Bedarf innerhalb weniger Jahre so stark steigen, dass nur ständige Verbesserungen der Bohrmethoden sowie die Ausbeutung immer neuer Vorkommen eine ausreichende Förderung gewährleisten konnten. Seit dem 2. Weltkrieg wurden die westlichen Industrienationen sowie Japan zunehmend abhängig von Erdölimporten vor allem aus der Sahara und der Golfregion. Die ehemals armen Förderländer erkannten die Möglichkeit, diese Abhängigkeit in ihre Politik einzubeziehen. 1960 schlossen sich die elf größten Erdöl-Förderländer zur OPEC (Organisation Erdöl exportierender Länder) zusammen. In der Folge erhöhten sie die Rohölpreise ständig bzw. versuchten, sie durch Förderquoten stabil zu halten, während die Industrienationen als Reaktion darauf ihre Erdölimporte drosselten und sich bemühten, Erdöl durch andere Energieträger wie Kohle sowie Kernenergie und erneuerbare Energien wenigstens teilweise zu ersetzen und den Energieverbrauch zu senken. Doch seit 1986 steigt der weltweite Verbrauch wieder kontinuierlich an und belief sich 2006 auf 3,9 Mrd. t, vor allem durch einen kräftigen Anstieg in Ostasien, insbesondere China und Indien.
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