Lexikon

Frisch

Max, schweizerischer Schriftsteller, * 15. 5. 1911 Zürich,  4. 4. 1991 Zürich; bis 1954 auch als Architekt tätig; veröffentlichte 1940 mit den autobiografischen „Blättern aus dem Brotsack“ seine Erfahrungen im Militärdienst; nach dem Krieg Hinwendung zum Theater, es entstanden parabelhafte Dramen, die die Nachkriegssituation thematisieren und in Dramaturgie und politisch-moralischer Fragestellung von B. Brechts epischem Theater beeinflusst sind („Nun singen sie wieder“ 1946; „Die chinesische Mauer“ 1947; „Als der Krieg zu Ende war“ 1948; „Don Juan oder Die Liebe zur Geometrie“ 1953; „Biedermann und die Brandstifter“ 1958; „Andorra“ 1961).
Frischs bedeutendes Prosawerk setzt mit dem Roman „Stiller“ 1954 ein, der ebenso wie die Erzählung „Homo Faber“ 1957 und der Roman „Mein Name sei Gantenbein“ 1964 die Frage nach der Identität des Individuums und den Möglichkeiten seiner Selbstverwirklichung stellt. In den späten Prosawerken „Montauk“ 1975, „Der Mensch erscheint im Holozän“ 1979 und „Blaubart“ 1982 stehen Beziehungsunfähigkeit und Isolation thematisch im Mittelpunkt. Frischs „Tagebücher“ (19461949 und 19661971) sind zentrale Texte für das Verständnis seines Werkes; in seinen Essays setzte er sich kritisch mit aktuellen Problemen und dem schweizerischen Selbstverständnis auseinander („Wilhelm Tell für die Schule“ 1971; „Dienstbüchlein“ 1974; „Schweiz ohne Armee?“ 1989). In Deutschland wurde Frisch 1958 mit dem Georg-Büchner-Preis und 1976 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Weitere Dramen: „Graf Öderland“ 1951; „Biografie: Ein Spiel“ 1968; „Triptychon“ 1978.
Wissenschaft

Schmilzt die Finsternis?

Neue Messungen deuten darauf hin, dass die Dunkle Energie im Weltall nicht konstant bleibt, sondern abnimmt. Das hätte unabsehbare Konsequenzen für die Physik – und für die ferne Zukunft. von RÜDIGER VAAS Die Dunkle Energie ist klarerweise das größte Rätsel im Universum. Denn sie macht hinsichtlich der Energiedichte mehr als zwei...

Familie
Wissenschaft

Eltern haben doch Lieblingskinder

Eltern sagen oft, dass sie alle Kinder gleich liebhaben und keines bevorzugen. Eine Meta-Studie legt nun das Gegenteil nahe. Berichte von fast 20.000 Personen deuten darauf hin, dass bestimmte Eigenschaften der Kinder eine elterliche Bevorzugung wahrscheinlicher machen. Demnach neigen Eltern dazu, Töchter gegenüber Söhnen zu...

Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch

Weitere Artikel aus dem Vornamenlexikon