Lexikon
Fritzsche
Hans, deutscher Journalist, * 21. 4. 1900 Bochum, † 27. 9. 1953 Köln; studierte nach dem 1. Weltkrieg zunächst in Greifswald Neuere Geschichte, wechselte dann 1921 nach Berlin. Fritzsche wurde 1923 kurzzeitig Mitglied der DNVP und arbeitete seit 1924 für die „Telegraphen-Union“, die zum Medienimperium Alfred Hugenbergs gehörte. 1932 schied Fritzsche aus der „Telegraphen-Union“ aus und übernahm danach die Leitung des „Drahtlosen Dienstes“, des zentralen Nachrichtendienstes der deutschen Rundfunksender, der 1933 dem von Joseph Goebbels geleiteten NS-Propagandaministerium unterstellt wurde. Im selben Jahr wurde Fritzsche Mitglied der NSDAP. 1938 übernahm er die Leitung der Abteilung Deutsche Presse im Propagandaministerium, 1942 wurde er Leiter der Rundfunkabteilung. Mit der Sendung „Hier spricht Hans Fritzsche“ etablierte er sich als führender deutscher Rundfunkkommentator im Dienste der Propaganda des NS-Regimes. Bei Kriegsende beteiligte sich Fritzsche an Kapitulationsverhandlungen in Berlin. In den Nürnberger Prozessen wurde er freigesprochen, jedoch vom Entnazifzierungsgericht 1947 zu neun Jahren Arbeitslager verurteilt. 1950 erfolgte seine vorzeitige Entlassung.
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