Lexikon
Hitler
1. Weltkrieg, Entstehung der NSDAP und Hitler-Putsch
1913 entzog sich Hitler dem österreichischen Militärdienst durch Übersiedlung nach München, trat allerdings 1914 bei Kriegsausbruch freiwillig in die bayerische Armee ein. 1914–1918 war er Meldegänger an der Westfront (1915 Gefreiter, 1918 mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse ausgezeichnet). Im Oktober 1918 nach einer Gasvergiftung vorübergehend erblindet, blieb Hitler bis März 1920 noch Soldat und wurde 1919 in München und Umgebung als Vertrauensmann und Agitator einer Reichswehr-Propaganda-Abteilung eingesetzt. Im September 1919 trat er der Deutschen Arbeiterpartei (seit Anfang 1920 Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei) bei, wurde ihr Werbeobmann und verkündete im Februar 1920 das von ihm mitverfasste 25-Punkte-Parteiprogramm. Nach innerparteilichen Auseinandersetzungen über den Kurs der Partei übernahm Hitler im Juli 1921 den Vorsitz mit weit reichenden Machtbefugnissen. Bis zum Herbst 1923 schwoll die NSDAP auf über 50 000 Mitglieder an, die vor allem von Hitlers radikaler Agitation gegen den Versailler Vertrag, die „jüdisch-marxistischer Novemberverbrecher“, das „jüdische Großkapital“ und das liberal-demokratische „System“ der Weimarer Republik angezogen wurden. Als Massenagitator fand Hitlers Förderung durch rechtsgerichtete Kräfte in bayerischer Reichswehr-, Polizei-, Regierungs- und Wirtschaftskreisen, die selbst Staatsstreichgedanken gegen Berlin hegten und Hitler in ihre Pläne einbezogen.
Am 8./9. 11. 1923, auf dem Höhepunkt der Inflation und in äußerst gespannter politischer Lage in Deutschland, versuchte Hitler zusammen mit E. Ludendorff, die zaudernden Rechtskreise durch die Ausrufung einer „Regierung der nationalen Revolution“ zum Handeln zu zwingen. Der dilettantisch angelegte Hitler-Putsch scheiterte. Die NSDAP wurde verboten, Hitler verhaftet und vom Münchner Volksgericht am 1. 4. 1924 mit einigen Mittätern zu 5 Jahren Festung verurteilt. Da die eigentlichen Hintergründe des Putsches im Prozess verschleiert wurden, konnte Hitler seine aktive Rolle sehr vorteilhaft herausstreichen. Bereits im Dezember 1924 aus der Festung Landsberg, wo er den 1. Bd. seiner Bekenntnis- und Programmschrift „Mein Kampf“ (erschienen 1925, 2. Bd. 1927) verfasst hatte, wieder entlassen, erreichte Hiler die Aufhebung des Verbots der Partei und begann im Februar 1925 mit ihrem Wiederaufbau, jetzt von vornherein reichsweit. Infolge der vorübergehenden Konsolidierung der politischen und wirtschaftl. Verhältnisse in Dtschld. und auch wegen des Redeverbots, das zwischen 1925 u. 1928 in den meisten Reichsländern gegen ihn verhängt wurde, gewann die Partei nur allmählich an Boden. Immerhin sammelte sie in diesen Jahren einen verlässlichen Kader von Unterführern u. Gefolgsleuten, die Hitler nahezu vorbehaltlos ergeben waren, und formte sich zur „Führerpartei“, in der sich die Willensbildung nach dem Schema von Befehl und Gehorsam vollziehen sollte. Innerhalb der Partei wurde Hitler zum Objekt eines bald auch propagandistisch genutzten Führerkults.
- Einleitung
- Die frühen Jahre
- 1. Weltkrieg, Entstehung der NSDAP und Hitler-Putsch
- Der Aufstieg zur Macht
- Der Weg in den Untergang
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