Lexikon
Humanịsmus
[zu lateinisch humanitas, menschliche Natur]
Die Antike als Verkörperung des Menschentums
Humanistische Ansätze fanden sich in der Rezeption des griechischen Menschenbilds im antiken Rom, insbesondere bei M. T. Cicero. Erst mit dem Übergang des christlichen Mittelalters in die frühe Neuzeit und dem veränderten Selbstverständnis des Menschen knüpften in Italien Dante Alighieri, G. Boccaccio und F. Petrarca seit Mitte des 14. Jahrhunderts wieder an die Literatur und die Werte der römischen Antike an. Nach der türkischen Eroberung Konstantinopels (1453) zogen viele byzantinische Gelehrte nach Italien und verstärkten das Interesse an griechischer Literatur. Antike Werke wurden philologisch-kritisch studiert und zum Vorbild einer antikisierenden Dichtung in lateinischer Sprache (A. Poliziano). Mittelpunkt des italienischen Humanismus war der Hof der Medici in Florenz. Hauptvertreter: der spätere Papst Pius II., Kardinal P. Bembo, L. Valla, N. Machiavelli. Auch wenn der Renaissance-Humanismus das Christentum nicht leugnete, so interpretierte er es doch neu. G. Pico della Mirandola entwarf in „Über die Würde des Menschen“ das Bild eines von Gott mit unendlicher Freiheit ausgestatteten Menschen, der Schöpfer seiner selbst sei. Der Humanismus als Bildungsbewegung profitierte von der Erfindung des Buchdrucks, die zunehmende Alphabetisierung förderte die Entstehung eines volkssprachlichen Humanismus.
Petrarca, Francesco
Francesco Petrarca
Der italienischer Dichter Francesco Petrarca beeinflusste sowohl inhaltlich als auch formal die gesamte Lyrik des 15. und 16. Jahrhunderts. Seine hervorragenden Kenntnisse des Lateinischen und seine kritische, der Scholastik abgewandte Denkart machten ihn zum eigentlichen Begründer des Humanismus.
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- Einleitung
- Die Antike als Verkörperung des Menschentums
- Humanismus im deutschsprachigen Raum
- Prägende Kraft abendländischen Denkens
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