Lexikon
Kloster
[das; lateinisch claustrum, „abgeschlossener Ort“]
die zu einer Einheit zusammengefassten Wohn-, Meditations- oder Kultgebäude gemeinsam lebender Ordensangehöriger (Mönche bzw. Nonnen). Das christliche Kloster entwickelte sich aus der Einsiedelei. Die einzelnen Klöster sind den verschiedenen Orden und ihren Aufgaben angepasst. Die ältesten Formen, hauptsächlich von den Benediktinern ausgebildet, haben als Mittelpunkt ihrer Anlage die Kirche, woran sich ein Kreuzgang anschließt. Um dieses Zentrum gruppieren sich die Mönchswohnungen, die eigentliche Klausur: Speisesaal (Refektorium), Schlafsaal (Dormitorium) und Kapitelsaal. Zu diesen Klöstern gehören meistens noch Gästehaus, Krankenhaus, Novizenhaus und landwirtschaftliche Gebäude. Bei den Kartäusern ist der Kreuzgang von Zellen umgeben, in denen die Mönche einzeln und nicht, wie bei den benediktinischen Ordensgemeinschaften, gemeinsam leben. Mit dem Aufkommen der Bettelorden im 12. und 13. Jahrhundert kam es auch zu neuen Formen des Klosterlebens. Diese Orden siedelten sich vornehmlich in Städten an, so dass sie ihre Gebäude auf verhältnismäßig engem Raum zusammendrängen mussten.
Kartäuser-Kloster: Grundriss
Grundriss des Kartäuser-Klosters
Grundriss des Kartäuser-Klosters in Porte Ste-Marie (Auvergne)
© wissenmedia
Die Klöster waren besonders im frühen Mittelalter Träger der abendländischen Kultur. Da sie oft die einzigen Stätten waren, in denen das Kulturgut gepflegt und weitergegeben wurde (Abschreiben literarischer und wissenschaftlicher Werke, Aufbau und Erhaltung von Bibliotheken, Ausbildung des adligen und klerikalen Nachwuchses u. a.), hatten die Mönche einen großen Einfluss in geistiger und religiöser Hinsicht auf die Bevölkerung. Die Klöster waren oft auch wirtschaftliche Mittelpunkte (St. Gallen, Corvey, Reichenau).
Die Klöster im Hinduismus, Buddhismus, Lamaismus und Daoismus unterscheiden sich in Anlage und Idee von den christlichen Klöstern. Man findet alle Übergänge zwischen festem Klosterbau und nur noch klosterähnlichen regellosen Häufungen von Zelten um ein Heiligtum. Die ursprünglich mönchsfeindliche Haltung des Islams wurde seit der Gründung der Derwischorden im 12. Jahrhundert aufgegeben.

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